Raum (Philosophie)
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Das Wort nhd. „Raum“ (mhd. rûm) bedeutete ursprünglich „das nicht Ausgefüllte“, „freier Platz“ (vgl. das Wort „räumen“).
Der Raum ist eine grundlegende Komponente der Wirklichkeit. Philosophisch strittig ist, ob der Raum „an sich“, unabhängig von Wahrnehmung und Vorstellung existiert oder lediglich eine Anschauungsform des wahrnehmenden Subjekts ist. Kant vertritt in der Kritik der reinen Vernunft („Von dem Raume“) letztere Auffassung. Nach ihm ist der Raum nicht eine unabhängig von unserer Wahrnehmung und Vorstellung objektiv bestehende Ausgedehntheit der Dinge und zwischen den Dingen, sondern (ebenso wie die Zeit) eine „notwendige Vorstellung a priori, die allen äußeren Anschauungen zugrunde liegt“, eine Form unserer „Sinnlichkeit“, dank derer uns Erfahrung erst möglich ist.
Die Raum-Vorstellung beruhte seit der griechischen Antike auf der Geometrie Euklids. Erst durch die Entwicklung von nicht-euklidischen Geometrien durch Gauß und Riemann wurde die ausschließliche Gültigkeit der euklidischen Geometrie überwunden. Auf diesen nicht-euklidischen Geometrien baute die Relativitätstheorie Einsteins auf, die unsere Vorstellung vom Raum grundlegend veränderte. Sie fügt den drei Raum-Dimensionen als vierte Dimension die Zeit hinzu und lässt so ein „gekrümmtes“ vierdimensionales Raum-Zeit-Kontinuum entstehen.
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[Bearbeiten] Literatur
- Otto Friedrich Bollnow: Mensch und Raum. Kohlhammer: Stuttgart 1990. ISBN 3-17-018471-7
- Alexander Gosztonyi: Der Raum. Geschichte seiner Probleme in Philosophie und Wissenschaften. Alber: Freiburg 1976
- Ulf Heuner (Hg.): Klassische Texte zum Raum. Parodos: Berlin 2006. ISBN 3-938880-05-8
- Max Jammer: Das Problem des Raumes. Die Entwicklung der Raumtheorien. Übersetzt von Paul Wilpert. Wissenschaftliche Buchgesellschaft: Darmstadt 1960
- Elisabeth Ströker: Philosophische Untersuchungen zum Raum. Klostermann: Frankfurt a.M. 1965. ISBN 3-465-01249-6
- Margaret Wertheim: Die Himmelstür zum Cyberspace. Eine Geschichte des Raumes von Dante zum Internet. Übersetzt von Ilse Strasmann. Piper: München 2002. ISBN 3-250-10417-5