RealiTV

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Screenshot realiTV

realiTV ist eine generative Echtzeit-Medieninstallation der Künstler John Dekron, Peter Castine und realities:united.

An der Fassade des Ausstellungsgebäudes sind weithin sichtbar zwei Parabolantennen montiert. Die Signale (DVB-S) werden von der realiTV-engine separat ästhetisiert (verrauscht, verzerrt und mit Effekten bearbeitet) und zu einer audiovisuellen Collage synthetisiert. Diese Prozesse werden als Hommage an John Cage von einem I Ging-Orakel in Echtzeit koordiniert. Die Ausgabe erfolgt auf einem sehr großen Fernsehbildschirm (42“ oder 50“) mit hochwertigen Lautsprechern. Dem Betrachter offenbart sich ein immersiver Bild- und Tonfluss, der durch die Eigenart des Mediums Fernsehen, Reflexion zu unterdrücken, derart verstärkt wird, dass man einige Zeit gleichsam gefesselt wie verloren ausgeliefert ist und erst nach geraumer Dauer lernt, das Ereignis realiTV einzuordnen oder zu begreifen.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Wurzeln der Installation reichen zurück bis in die ausgehenden 90er Jahre in die Berliner Underground-Club-Szene, wo realiTV als VJ-Konzept entstand und als fortschrittliche Alternative zu der herrschenden Spielart des Looping für Furore sorgte.

In einer Zusammenarbeit des Videokünstlers John Dekron und des Sound-Pioniers Peter Castine mit dem medienwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität entstand von Januar bis Juni 2005 die autonom operierende Installation realiTV, die bei der „Jung und Deutsch“-Ausstellung im Rahmen des DesignMai und bei der Langen Nacht der Wissenschaften im Foyer der Humboldt-Universität debütierte.