Redekreis
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Der Redekreis ist eine zeremonielle Möglichkeit, Konflikte zu lösen, Entscheidungen zu finden und Vertrauen zwischen den Teilnehmern aufzubauen, indem jeder Teilnehmer nur von seinen eigenen Empfindungen spricht und alle anderen ihm zuhören. Angestrebt wird, Schulter an Schulter zu sitzen. Es gibt einen Stab, der weitergereicht wird. Wer immer ihn gerade hat, darf reden, oder ihn schweigend weiterreichen.
Beim mehrmaligen Durchlaufen des Kreises stellt man ein Aufeinanderzugehen fest, und in der Regel lässt sich so ein Konsens finden, beispielsweise dann, wenn der Stab von allen schweigend weitergegeben wurde. Wichtig dabei ist, immer auf sich selbst emotional fokusiert zu sein, keinen anderen anzugreifen oder zu beleidigen und ... den anderen zuzuhören.
Der Redekreis wurde und wird in vielen naturbezogenen Kulturkreisen gelebt. Am lebendigsten ist er noch bei indigenen Völkern zu finden. Er stammt ursprünglich von den Councils (Räten) nordamerikanischer Prärieindianer.
Heutzutage hält er wieder Einzug in "nicht-zeremonieller" Form in Schulen und Kindergärten.
- "Wenn Du in einem Redekreis sitzt und den Stab hältst, sprichst Du über die Dinge, die Dir am Herzen liegen. Alle anderen hören Dir respektvoll zu, d.h. mit ihrer vollen Aufmerksamkeit, ohne Ratschläge zu geben, ohne Dich zu unterbrechen, zu beurteilen, zu kommentieren oder zu analysieren. Wenn Du fertig bist, gibst Du den Stab an den nächsten, bis alle an der Reihe waren." (Zitat aus Lit. a.a.O.)
[Bearbeiten] Literatur
- Manitonquat: Der Weg des Kreises. Biber-Verlag, Verlag für indianische Kultur, Exertal 2000