Reduktionsformel
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Es gibt sicherlich noch andere Reduktionsformeln, hier werden zunächst die der Winkelfunktionen betrachtet.
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[Bearbeiten] Reduktionsformeln für Winkelfunktionen
Will man die Werte der Winkelfunktionen Sinus, Kosinus, Tangens, Kotangens, Sekans und Kosekans durch Näherungsformeln oder Tabellen bestimmen, ist es ratsam, das Argument φ möglichst klein zu wählen. Diesem Zweck dienen die folgenden Formeln.
[Bearbeiten] Formeln zur Periodizität:
Für alle Winkel und alle ganzen Zahlen k gilt:
[Bearbeiten] Formeln für 90°-φ (Komplementärformeln):
[Bearbeiten] Formeln für 90°+φ:
[Bearbeiten] Formeln für 180°-φ:
[Bearbeiten] Formeln für 180°+φ:
[Bearbeiten] Formeln für 270°-φ:
[Bearbeiten] Formeln für 270°+φ:
[Bearbeiten] Formeln für 360°-φ:
[Bearbeiten] Anmerkungen:
1. Diese Beziehungen werden meist für verwendet, sind aber für beliebige Argumente richtig.
2. Um die Formeln im Bogenmaß auszudrücken, muss man jeweils die Gradangaben durch entsprechende Vielfache von π ersetzen, beispielsweise durch .
[Bearbeiten] Beispiel
Will man sin(600°) berechnen, bringt man zunächst unter Ausnützung der Periodizität den Winkel auf einen Wert zwischen 0° und 360°, nämlich 240°. Anschließend kann man die Formeln für und verwenden.
Der letzte Wert ergibt sich dabei aus der unten stehenden Tabelle.
[Bearbeiten] Begründung
Geht man von der elementargeometrischen Definition der Winkelfunktionen mit Hilfe des Einheitskreises aus, so lässt sich die Gültigkeit der Formeln für Sinus und Kosinus geometrisch begründen. Kosinus- und Sinuswerte werden dabei als x- und y-Koordinaten von Punkten auf dem Einheitskreis interpretiert. Die Abbildung demonstriert die Reduktionsformeln für die Argumente , und . Aus der Richtung der Pfeile kann man jeweils das Vorzeichen ablesen.
Auf ähnliche Weise lassen sich die weiteren Sinus- und Kosinus-Formeln bestätigen. Die restlichen Aussagen erhält man dadurch, dass man den Tangens, Kotangens, Secans oder Kosecans eines Winkels durch die entsprechenden Werte der Sinus- und der Kosinus-Funktion ausdrückt.
In der Analysis werden die trigonometrischen Funktionen durch Potenzreihen definiert. Zum Beweis der Reduktionsformeln kann man den Zusammenhang der natürlichen Exponentialfunktion mit der Sinus- und der Kosinus-Funktion heranziehen.
[Bearbeiten] Spezielle Werte der Winkelfunktionen
Funktionswerte für besonders einfache Winkel:
x | sin x | cos x | tan x | cot x | sec x | csc x | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
0° | 0 | 1/2 √0 = 0 | 1/2 √4 = 1 | 0 | nicht definiert | 1 | nicht definiert |
30° | π/6 | 1/2 √1 = 1/2 | 1/2 √3 | 1/3 √3 | √3 | 2/3 √3 | 2 |
45° | π/4 | 1/2 √2 | 1/2 √2 | 1 | 1 | √2 | √2 |
60° | π/3 | 1/2 √3 | 1/2 √1 = 1/2 | √3 | 1/3 √3 | 2 | 2/3 √3 |
90° | π/2 | 1/2 √4 = 1 | 1/2 √0 = 0 | nicht definiert | 0 | nicht definiert | 1 |
Funktionswerte für weitere Winkel:
-
x sin x 15° π/12 18° π/10 22,5° π/8 36° π/5 54° 3·π/10 67,5° 3·π/8 72° 2·π/5 75° 5·π/12
Dabei ist ρ der Goldene Schnitt, und τ = 1 + ρ:
Für andere Winkelfunktionen benutze cos(x) = sin(π/2 − x) = sin(90° − x).
Mit Hilfe von Additionstheoremen und Halbwinkelformeln (siehe Trigonometrische Funktion) kann man exakte Werte für weitere Winkel bestimmen. Der kleinste ganzzahlige Winkel für den das möglich ist, beträgt 3° = π/60. Der exakte Wert von sin(3°) ist jedoch ein komplizierter Wurzelausdruck: