Regula fidei
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Die Regula fidei (ho kanon tes pisteos), (lateinisch/griechisch = Regel, Norm des Glaubens) ist die kurze Zusammenfassung der frühchristlichen Glaubenslehre, oft in Form eines Taufbekenntnisses.
Der Ausdruck wird insbesondere in der christlichen Literatur des zweiten und dritten Jahrhunderts häufig verwendet, z.B. bei Polyerates von Ephesus, Clemens von Alexandria, Irenäus von Lyon, Tertullian und Novatian. Ein gleichbedeutender Ausdruck,oft austauschbar damit verwendet, ist regula veritatis resp. ho kanon tes aletheias (Regel der Wahrheit) bei Dionysius von Korinth (um 160) , Clemens von Alexandria, Irenäus von Lyon, Hippolytus, Tertullian und Novatian.
Der Inhalt der Regula fidei leitet sich gemäß den altchristlichen Autoren (insbesondere Irenäus) direkt vom Zeugnis der Apostel her. Ein Bezug auf die Bibel als Norm (Kanon) des Glaubens ist aus der damaligen Zeit nicht überliefert.
In der Praxis war die Regula fidei der damaligen Zeit das formulierte Taufbekenntnis, das die wesentlichen Inhalte des christlichen Glaubens zusammenfasste. Dieses Bekenntnis, das in leicht unterschiedlichen Formen überall in Gebrauch war, diente als Standard an dem Lehren zu messen waren.
Da dieses Taufbekenntnis die Zusammenfassung der Lehre der christlichen Kirche war, wurde der Ausdruck regula fidei auch für die Gesamtheit dieser Lehre verwendet.