Robert Hilgendorf
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Robert Hilgendorf (* Juli 1852 in Schievelhorst/Stettiner Haff; † Februar 1937 in Hamburg) war einer der herausragendsten Kapitäne der Epoche der großen Frachtsegler.
[Bearbeiten] Vita
Robert Hilgendorf wurde im Februar 1852 in Schievelhorst am Stettiner Haff geboren. Sein Vater war Kapitän auf kleinen Schiffen und fuhr Fracht, unter anderem Torf. So kam es, dass Hilgendorf schon als Kind im Sommer mit an Bord war und die Seemannschaft wie selbstverständlich erlernte. Bereits im Alter von 12 Jahren dürfte Robert Hilgendorf den Kutter seines Vaters selbstständig führen. 1867 verließ Hilgendorf die Heimat und heuerte auf einem Frachtsegler an, der neben der Ostsee aus die Nordsee befuhr. Bereits zwei Jahre später wurde Hilgendorf Vollmatrose. Er muss also bereits zu dieser Zeit in der Lage gewesen sein, alle an Bord anfallenden Arbeiten, also die gesamte Decksarbeit einschließlich aller Reparaturarbeiten an Rigg, Segeln, Aufbauten und Rumpf, selbständig erledigen zu können.
Es folgte ein zweijähriger Dienst bei der Kaiserlichen Marine. Hilgendorf fuhr auf der SMS Arcona, einer Fregatte mit zusätzlichem Schraubenantrieb. Hilgendorf stieg aufgrund seiner außerordentlichen Fähigkeiten und trotz der Animositäten zwischen der Kriegs- und Handelsmarine schnell aus den Mannschaftsrängen auf und schied nach zwei Jahren als Bootsmannsmaat aus.
Es folgte der Besuch der Seefahrtschule in Altona, wo er die Steuermannsprüfung mit Auszeichnung bestand.
Wieder bereit für die See heuerte Hilgendorf auf der Bark „Nautik“ an. Während der zwei Jahre an Bord konnte Hilgendorf seine theoretischen Kenntnisse in der Praxis prüfen und vertiefen, denn als Steuermann musste er den oft erkrankten Kapitän vertreten und selbständig die Entscheidungen treffen. Nach dieser Zeit auf der Nautik legte Hilgendorf die Prüfung zum Kapitän auf Großer Fahrt ab – mit Auszeichnung.
Bereits um 1880 hatte die Hamburger Reederei F. Laeisz weltweit einen äußerst guten Ruf und war die Wunschadresse eines jeden jungen Kapitäns. Hilgendorf bewarb sich und wurde angenommen – der Beginn einer außergewöhnlichen Karriere. Hilgendorf fuhr zunächst als Steuermann, bevor er 1881 sein erstes Kommando erhielt. Die von Hilgendorf in seiner Zeit bei F. Laeisz befehligten Schiffe, sogenannte Flying-P-Liner, waren:
- „Parnass“
- „Pasifal“
- „Professor“
- „Pirat“
- „Pergamon“
- „Palmyra“
- „Placilla“
- „Pitlochry“
- „Potosí“
Ein erheblicher Anteil von Reisen Hilgendorfs Reisen bestand in der Salpeterfahrt nach Chile. In über 20 Jahren Dienst an Bord von Laiesz-Schiffen umrundete Hilgendorf 66 Mal Kap Hoorn und erzielte auf diesen Reisen erstaunlich hohe und vor allem gleichmäßige Geschwindigkeiten.
Im Alter von 50 Jahren ging Hilgendorf an Land. Das Angebot, die „Preußen“, das größte Laisz-Schiff (5-Mast-Vollschiff) als Kapitän zu übernehmen, lehnte er ab. In Hamburg war Hilgendorf noch als Sachverständiger für Seeversicherungsgesellschaften tätig.
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Hilgendorf, Robert |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Seefahrer |
| GEBURTSDATUM | Juli 1852 |
| GEBURTSORT | Schiefelhorst, Stettiner Haff |
| STERBEDATUM | Februar 1937 |
| STERBEORT | Hamburg |
