Rochlitzer Porphyr
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Rochlitzer Porphyr ist ein vulkanisches Ergussgestein (Vulkanit), das auf dem Rochlitzer Berg bei Rochlitz in Sachsen durch einen Vulkan mit einer Mächtigkeit von 80 m abgelagert wurde. Es wird fälschlich auch als Tuff bezeichnet.
Seine kieselig-tonige Grundmasse ist kleinkörnig, porös und enthält zahlreiche rundliche Quarze, sowie kaolische Feldspate. Vereinzelte Einsprengungen von dunklem Magnesia, bläulichem Lipilli und Porphyrkugeln verleihen dem Stein eine charakteristische Farbe und Textur.
Kennzeichnend sind auch die meist ziegelroten bis gelben Bänder. Sie sind mit bräunlichen bis weißen Adern durchzogen, die teils durch Hornstein, teils durch Quarz ausgefüllt sind. Dominierend und beständig ist sein leuchtend roter Farbton, den er bei allen Bearbeitungsstufen und nach vielen Jahren gleichermaßen behält.
Der Stein fand Verwendung für viele der nach der Zürnerschen Landesvermessung errichtenen sächsischen Postmeilensäulen. Viele Bauwerke der Stadt Rochlitz und in der weiteren Umgebung sind aus diesem Stein gebaut.
Noch heute wird der Stein von einem kleinen Steinbruchbetrieb abgebaut.
Weitere Bauten aus Rochlitzer Porphyr:
- Grabstein des heiligen Arn von Würzburg in der Kirche St. Aegidien in Colditz (892)
- Burg und Stadtkirche zu Eilenburg (970)
- Schloss zu Glauchau (980)
- St. Nikolaikirche zu Döbeln (981)
- Augustinerkloster Zschillen zu Wechselburg (1174-1184)
- Teile des Westturmes an St. Kunigunde zu Rochlitz (1016)
- Burg Kriebstein bei Waldheim (1382-1407)
- gotischer Chorbau und Schiff zu St. Kunigunde in Rochlitz (1417-1499)
- Muldenbrücke in Rochlitz (1433)
- Kirche zu St Petri in Rochlitz (1450)