Romanisierung (Antike)
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Romanisierung bezeichnet die Übernahme der römischen Zivilisation durch andere, meist eroberte Völker.
Romanisierung bedeutet im Wesentlichen eine sprachliche und kulturelle Anpassung unter Aufgabe oder Umgestaltung eigener Kulturformen. Die Romanisierung geschah oft durch Veteranen, die eine Einheimische heirateten. Die Ausdehnung des Römischen Imperiums hatte nicht überall eine Romanisierung zur Folge. Im östlichen Mittelmeerraum haben sich die von den Römern vorgefundenen orientalischen oder hellenistischen Kulturformen behauptet; die Dominanz etwa der antiken griechischen Kultur war dafür zu groß. Sie konnten sogar Einfluss auf die römische Kultur nehmen. Romanisiert haben sich die nördlichen und nordwestlichen Regionen Europas, die zur Zeit ihrer Eroberung keine eigene hochentwickelte Schriftkultur besaßen. Die Romanisierung begann im dritten vorchristlichen Jahrhundert, war aber in der Regel kein planmäßiger Vorgang. Im engeren Sinne bezeichnet das Wort nur Kulturentwicklungen bis zum frühen Mittelalter (etwa die Romanisierung der fränkischen Oberschicht im Westfrankenreich); im weiteren Sinne dauert in der französischen und spanischen Einflusssphäre in Afrika und Südamerika dieser Prozess zum Teil bis heute noch an. Auch die im 2 Jahrhundert n. Chr zunehmende Verstädterung förderte die Romanisierung wesentlich, da die Städte eine Nachahmung Roms waren und somit die Völker, beeinflusst durch die Tempel, Theater und Arenen, ihren Lebensstil der römischen Kultur anglichen.
Siehe auch: Hellenismus, Hellenisierung, Christianisierung, Germanisierung