Ross Castle
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Ross Castle ist eine Festung in Irland. Sie liegt unweit von Killarney am Ostufer auf einer Halbinsel des Lough Leane, dem größten der drei Seen im Killarney-Nationalpark und war der Stammsitz des O'Donoghue-Clans. Ross Castle ist mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen aus dem 16. und 17. Jahrhundert ausgestattet und ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen.
[Bearbeiten] Geschichte
Ross Castle gilt als typisches Beispiel für die Burg eines mittelalterlichen irischen Clan-Führers. Der genaue Entstehungszeitpunkt der Festung ist nicht bekannt, man vermutet aber, dass ein Mitglied der O'Donoghues Ross Castle im späten 15. Jahrhundert erbauen ließ. Ross Castle war die letzte Festung in Irland, die Oliver Cromwell während der Irischen Konföderationskriege noch Widerstand leistete. Jedoch ergab man sich, bevor es zum Kampf kam. 1583 verloren die O'Donoghues ihre Ländereien an die englische Krone. Ross Castle ging an Donal McCarthy Mór, welcher es an Sir Valentine Browne verpfändete, der schließlich auch Eigentümer wurde. Nach dem Abzug der Truppen (siehe unten) im Jahr 1825 verfiel das Kastell zusehends, auch weil der damalige Besitzer Lord Kenmare das Dach abbauen ließ, um Steuern zu sparen. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde Ross Castle 1979 Eigentum der Republik Irland. Seither wurde die Festung umfassend restauriert, wobei viel Wert auf originalgetreue Restauration gelegt wurde und wird.
[Bearbeiten] Architektur
Das eigentliche Kastell steht in einem Innenhof, der mit Zwischenmauern und Türmen befestigt ist. Von den runden Türmen sind heute noch zwei erhalten. Die kleinen Fenster sowie die schmalen, unregelmäßigen Wendeltreppen belegen, dass Ross Castle hauptsächlich auf Verteidigung hin konzipiert wurde. Da im 18. Jahrhundert eine Kaserne an die Festung angebaut wurde, ging ein großer Teil des ursprünglichen Innenhofes verloren. Auch wurde die Bausubstanz durch den Anbau stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Truppen wurden 1825 wieder abgezogen.