Salomon Anski
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Salomon Anski (eigentl. Shlomo Sanwel Rappaport, * 1863 in Witebsk oder Tscheschnik, Russland; † 8. November 1920) war ein russischstämmiger Autor und Dramatiker.
Anski erhielt eine traditionelle jüdische Erziehung. Die russische Sprache erlernte er als Autodidakt. Als Handwerk erlernte Anski Buchbinder, danach Schlosserei oder Schneiderei (hier gehen die Angaben der Biographen auseinander). Als Mitglied der russischen Narodniki und geriet er schon bald mit der Polizei in Konflikt, die ihn überwachte und schließlich 1891 auswies.
1894 erreichte er Paris, wo er zuerst als Buchbinder arbeitete. Später war er dann Sekretär des russischen Sozialrevolutionärs Pjotr Lawrow und Sekretär der russischen Sozialrevolutionären Partei in Paris. Für die jüdisch-sozialistische Bewegung, den "Bund", schrieb er zwei bekannte Hymnen: "Di Shwu'e", (Der Schwur) und "In salziken Jam fun menschleche Trern" (Im salzigen Meer menschlicher Tränen).
1919 reiste er in die von polnischen Truppen befreiten Städte Wilna und Warschau, wo er Mitarbeiter der jüdischen Zeitung "Der Moment" wird. Sein bekanntestes Stück "Der Dybbuk", schrieb er auf russisch für das damals bekannte Theater Stanislawski. Doch durch den Krieg konnte das Stück nicht mehr aufgeführt werden. Schließlich übersetzte er es selbst ins Jiddische.
1938 wurde sein Stück "Der Dybbuk" in Polen auf jiddisch verfilmt. Dieser Film zeigt die osteuropäische Welt des Judentums kurz vor der Zerstörung durch den Zweiten Weltkrieg und die Vernichtung durch den Nationalsozialismus.
siehe auch: jiddische Literatur
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Salomon Anski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Anski, Salomon |
ALTERNATIVNAMEN | Shlomo Sanwel Rappaport (wirkl. Name) |
KURZBESCHREIBUNG | russischstämmiger Autor und Dramatiker |
GEBURTSDATUM | 1863 |
GEBURTSORT | Witebsk oder Tscheschnik, Russland |
STERBEDATUM | 8. November 1920 |