San Pietro (Perugia)
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San Pietro ist eine Kirche in der umbrischen Stadt Perugia.
S. Pietro liegt am südlichsten Ende der Stadt liegt. Die Kirche ist in mehrfacher Weise ungewöhnlich. An dieser Stelle wurde seit dem 10. Jh. gebaut. Die jetzige Kirche wurde um 1600 (1593-1611) neu errichtet als Teil eines Benediktinerklosters.
Im Innern wurden antike Säulen von einem heidnischen Tempel übernommen, die Struktur des Langhauses ist immer noch frühchristlich (oder vorromanisch und stammt möglicherweise aus dem 6. Jh.), die Choranlage dagegen gotisch und die reiche Ausstattung gehört der Spät-Renaissance an. Sie ist seltsamerweise im venezianischen Stil gehalten. Wir haben hier also eine ganze Reihe verschiedener Stilformen zusammengemischt vor uns.
Über den frühchristlichen Arkaden liegt kein Fenstergeschoß, sondern eine Bildergalerie von Ölgemälden, also keine Fresken, wie es eigentlich üblich wäre. Die 1593 gemalten Obergadenbilder stammen von Antonio Vassilacchi, gen. Aliense, einem Schüler Veroneses, der unter dem starken Einfluss Tintorettos stand. Von ihm hat er auch die Idee des Zyklus von großen Leinwandbildern übernommen, die Tintoretto in Venedig in der Scuola di S. Rocco durchgeführt hat. Auch hier in Perugia ist das Thema der Bilder: Szenen aus dem Leben Jesu. Durch diese Kombination verschiedenster Kunstformen hat sich ein sehr malerischer Innenraum gebildet, der so ohne weiteres keine Parallele hat.
Ebenfalls ungewöhnlich ist der Eingang. Hier sind vor der heutigen Fassade von der ehemals romanischen Fassade einige Teile freigelegt worden und damit auch die Fresken des 14. und 15. Jhs.
[Bearbeiten] Literatur
- Perugia. Kunst- und Geschichtsführer. Von Francesco Federico Mancini. Perugia 1985
- Zimmermanns, Klaus: Umbrien. Köln 1987. (DuMont Kunst-Reiseführer), S. 96, Abb. 27