Santa Sabina (Kirche in Rom)
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Die Basilika Santa Sabina wurde in den Jahren 422 (oder 425) bis 432 gebaut und gehört somit zu den ältesten christlichen Basiliken. Sie befindet sich auf dem Aventin-Hügel in Rom; ca. 400 m südwestlich vom Circus Maximus.
Die Kirche wurde dort errichtet, wo einst das Haus der um das Jahr 125 getöteten Märtyrerin Sabina gestanden hat. Auf beiden Seiten des Mittelschiffes wurden 24 Säulen aus Marmor in der korinthischen Ordnung aufgestellt. Als Stifter und gleichzeitig Architekt des Bauwerks wird der Petrus aus Illyrien genannt. Die Tür aus Holz aus dem Jahre 432 gilt als die älteste existierende Tür einer christlichen Kirche. Die geschnitzten Bilder behandeln biblische Themen; von ursprünglich 28 sind bis heute 18 erhalten geblieben.
Einige Teile der am Chor befindlichen Innenausstattung wurden in den Jahren 824-827 im Auftrag des Papstes Eugen II. erschaffen.
[Bearbeiten] Architektur
Santa Sabina gehört zu den frühesten Kirchen, in denen bei der Trennung von Haupt- und Seitenschiffen Rundbögen das bis dahin traditionelle waagerechte Gebälk verdrängen und damit ein entscheidendes neues Stilmittel in die Architekturgeschichte einführen.
Die „waagerechte Lagerung“ des Raumes im älteren römischen Tempelbau wird hier verlassen und es werden jetzt in den Rundbögen Tendenzen sichtbar, den Raum senkrecht zu gliedern. Das ehemals waagerechte, starr lineare Gebälk wird aufgebrochen und der jetzt benutzte Rundbogen stellt langsam eine Verbindung zur oberen Fensterzone her, wo sich das Bogenmotiv wiederholt. Damit ist der Weg beschritten, in der frühchristlichen Architektur einen bewegten und plastisch-durchgliederten Raum zu schaffen.
Diese beiden Bereiche, die Arkadenzone des Bodengeschosses und die Fensterzone werden dann später in der Romanik durch begleitende Pilaster und Halbsäulen noch mehr aufeinander bezogen und zu einer Einheit zusammengefasst. Der Kirchenraum wird zunehmend durch Joche gegliedert, die von einer Wand über das Gewölbe zu anderen Seite gehen, - eine Entwicklung, die in der Gotik ihren Höhepunkt finden wird. Hier also sieht man einen der ersten Schritte in dieser Richtung in einem der bedeutendsten frühchristlichen Kirchenräume.
Der Rundbogen war natürlich schwieriger zu mauern als der Architrav, er war dementsprechend teurer und wurde daher seltener benutzt. Es ist anzunehmen, dass auch hier der breite Wandstreifen über der Arkadenzone ursprünglich bemalt oder mosaiziert war, wie es damals allgemein üblich war und besonders in Ravenna noch eindrucksvoll erhalten ist.
Am Anfang des 13. Jahrhunderts wurde an der Basilika ein Kreuzgang gebaut. Weitere Umbaumaßnahmen und Restaurierungen gab es im 16., 17. und 18. Jahrhundert sowie in den Jahren 1914-1919; wobei man am Anfang des 20. Jahrhunderts versucht hat, möglichst den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.
Diese frühchristliche Basilika ist auch eine der beliebtesten "Hochzeitskirchen" der Stadt.
[Bearbeiten] Literatur
- Heinz-Joachim Fischer, Rom. Zweieinhalb Jahrtausende Geschichte, Kunst und Kultur der Ewigen Stadt, DuMont Buchverlag, Köln 2001, ISBN 3-7701-5607-2, S. 334-335
- Anton Henze, "Kunstführer Rom", Philipp Reclam GmbH, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-010402-5, S. 261-263
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 41° 53' 4" N, 12° 28' 47" O
