Schäfermatt
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Schäfermatt (in Österreich: Schustermatt) wird das folgende klassische Mattmotiv in einer Schachpartie genannt:
1. e2-e4 e7-e5
2. Lf1-c4 d7-d6
3. Dd1-f3 Sb8-c6?? Schwarz versäumt, den zweifach angegriffenen Punkt f7 zu decken.
4. Df3xf7 matt
Mit dem Entwicklungszug
3. .. Sg8-f6.
kann f7 durch eine Verstellung der Linie f3-f7 elegant gesichert werden. In einer Variante des Schäfermatts mit 3. Dd1-h5 wäre dieser Zug jedoch nutzlos. Ein gute Parade wäre dann das aktive 3. ... g7-g6, das einen erneuten Damenzug erzwingt. Mitunter greift die Dame von h5 gleichzeitig neben dem Punkt f7 den ungedeckten Bauern e5 an. In diesem Fall wird De7 oder Df6 notwendig.
Dasselbe Motiv (Dame schlägt auf f7, Läufer steht auf c4) wird auch in leichten Variationen und mit vertauschten Farben (Dame auf f2, Läufer auf c5) als Schäfermatt bezeichnet.
Der ein Schäfermatt vorbereitende Damenzug ist objektiv schlecht. Erfahrene Schachspieler durchschauen die Intention leicht und ziehen aus der Position der frühzeitig ins Spiel gebrachten Dame Vorteil, indem mit Angriffen auf die Dame die Entwicklung der eigenen Figuren vorangetrieben wird.
Die Bezeichnung Schäfermatt rührt daher, dass Schwarz bei dieser Kurzpartie bildlich gesprochen wie ein Schaf zur Schlachtbank trottet. Eine weitere Deutungsmöglichkeit besteht, da die Dame zum fremden König zieht, sie sich zum "Schäferstündchen" einfindet. Im Englischen wird es als Schülermatt, im Russischen als Kindermatt bezeichnet.
Siehe auch: Narrenmatt, Seekadettenmatt, Boden-Matt