Schlatz
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Der Schlatz oder auch Schlaz ist im Jargon der Höhlenforscher der Ausdruck für einen strapazfähigen einteiligen Overall, der Schutz vor Schmutz (Höhlenlehm), Wasser und mechanischer Beschädigung während einer Höhlenbefahrung bietet. In Österreich bedeutet das Wort Schlaz Spucke, Schleim.
[Bearbeiten] Entstehung
Ursprünglich war der Schlaz aus normalem Stoff. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts kamen die ersten wasserdichten Motorradanzüge aus PVC auf den Markt, die sofort von den Höhlenforschern als ideale Bekleidung für ihre Tätigkeit entdeckt wurden. Mittlerweile gibt es verschiedene, speziell auf die verschiedenen Bedürfnisse der Höhlenforscher zugeschnittene Schlaze.
[Bearbeiten] Material
Die Schlaze bestehen heute zumeist aus Synthetikstoff wie PVC, Cordura und Nylon, welches manchmal auch über eine Polyurethan- oder Acrylbeschichtung verfügt. Die wichtigste Eigenschaft ist, dass die Stoffe über wenig Abrieb verfügen und kaum reissen. Nylon- und Cordura-Schlaze sind auch mit Beschichtung nur bedingt wasserdicht. Für sehr nasse und schlammige Höhlen werden daher oft auch wasserdichte Schlaze aus PVC - sogenannte Superschlaze - verwendet. Allerdings sind diese wesentlich steifer und sie sind nicht atmungsaktiv, so besteht die Gefahr, von Innen her durch Schwitzen nass zu werden. Teilweise werden diese Materialien auch kombiniert. Besonders beanspruchte Stellen wie Knie und Ellenbogen sind doppelt gearbeitet, und je nach Ausstattung besitzen sie auch eine Kapuze, Brusttasche oder einen Einschub für Knie-Polster.
Da der Schlaz nur wenig Isolation bietet, wird als Unterbekleidung heute auch oft ein sogenannter Unterschlaz getragen, ein Overall aus Fleecematerial.
In Wasserhöhlen, in denen man durch das Wasser kriechen oder schwimmen muss, wird unter dem Schlaz meist ein Anzug aus Neopren getragen.
Sich "anschlazen" meint unter Höhlenforschern das Anziehen der Höhlenforscherkluft.