Schleuderkette
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Schleuderketten (technische Bezeichnung eigentlich Rotationskette) sind Traktionshilfen für Fahrzeuge bei vereisten oder verschneiten Verkehrswegen. Sie bestehen aus Ketten, die am unteren Ende von senkrecht angeordneten Wellen befestigt sind. Diese Wellen sind in der Nähe der Antriebsräder montiert. Bei schlechten Straßenverhältnissen werden sie in Drehbewegung versetzt, so dass durch die Drehung der Welle die Ketten auf eine Kreisbahn beschleunigt werden. Dadurch werden sie immer wieder vor die Räder geschleudert. Rollt das Rad dann auf die Ketten, so ergibt sich wie bei Schneeketten eine höhere Reibung und Traktion. Die Drehrichtungen an linker und rechter Fahrzeugseite müssen entgegengesetzt sein. Bei Rückwärtsfahrt müssen die Drehrichtungen umgekehrt werden. Dies wird im Normalfall dadurch erreicht, dass die Schleuderketten direkt von den (Antriebs-)Rädern angetrieben werden - im Prinzip wie bei einem Dynamo (siehe Link zur Firma Rotech).
Der Vorteil von Schleuderketten ist, dass sie meist vom Fahrersitz aus ein- und ausgeschaltet werden können. Dadurch sind sie schnell einsatzbereit und ebenso schnell wieder ausgeschaltet. Dadurch steigt die Neigung des Fahrers, diese Anfahrhilfe einzusetzen. Schleuderketten ersetzen aber nicht die durch Verkehrszeichen vorgeschriebenen Ketten.
Schleuderketten werden hauptsächlich bei schweren Nutzfahrzeugen angewendet.