Schloss- und Marktplatz (Erlangen)

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Der Schlossplatz vor dem Erlanger Schloss

Der Schlossplatz in Erlangen bildet zusammen mit dem benachbarten Marktplatz das heutige Zentrum der Stadt. Zusammen sind sie Teil der Erlanger Fußgängerzone und Austragungsort zahlreicher Märkte (Wochenmarkt, Weihnachtsmarkt, etc.) und Feste (Frühlingsfest, etc.).

[Bearbeiten] Geschichte

Der Entwurf der Erlanger Neustadt mit dem Grande Place von J.M. Richter

Die beiden Plätze wurden 1686 als "Grande Place" östlich des gerade neu gebauten Erlanger Schlosses nach Plänen des markgräflichen Oberbaumeisters Johann Moritz Richter angelegt. Der 91m x 91m große, quadratische Grande Place wurde mittig von der Hauptstrasse durchquert. An den Ecken befanden sich ursprünglich 7 m tiefe Brunnen, die heute nicht mehr vorhanden sind.

Der Schlossplatz um 1900

1745 wurde der Grande Place aufgeteilt, um unterschiedlichen Funktionen einen jeweils eigenen Raum zur Verfügung zu stellen. Der östliche Teil wurde als Schlossplatz zum representieren und für Paraden verwendet. Der westliche Teil diente dem Handel und wurde nacheinander "Grüner Markt", "Obst Marckt", "Grüner Obstmarkt", "Obstmarkt" und "Vikualienmarkt" bevor er seinen heutigen Namen "Marktplatz" erhielt.

Seit 1843 steht im Zentrum des Schlossplatzes das Standbild des Universitäsgründers Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth. Das Pendant dazu auf dem Marktplatz ist der 1889 eingeweihte Paulibrunnen. Im Jahre 1933 kam es auf dem Schlossplatz wie in vielen anderen deutschen Städten zu der Verbrennung von Büchern, an das eine in den Boden eingelassene Gedenktafel erinnert.

1976 wurden auf der nördlichen und südlichen Seite der beiden Plätze sowie 1982/32 auf der westlichen Seite des Marktplatzes Plantanen gepflanzt. 1977 wurde die heutige Schinkelbeleuchtung installiert und 1982/1985 das gesamte Areal gepflastert und in die Fußgängerzone integriert.

[Bearbeiten] Markgrafendenkmal

Das Markgrafendenkmal auf dem Schlossplatz

Das Markgrafendenkmal ist das erste Standbild in Deutschland, dass einen Universitätsgründer ehrt. Es wurde 1843 von König Ludwig I. anläßlich des 100-jährigen Bestehens der Friedrich-Alexander-Universität gestiftet. Der Entwurf stammt von dem bayrischen Hofbildhauer Ludwig von Schwanenthaler, die Ausführung übernahm Johann Baptist Stiglmaier. Das Denkmal zeigt dem Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Bayreuth überlebensgroß mit Harnisch, Prunkmantel und der Gründungsurkunde der Universität in der Hand.

[Bearbeiten] Paulibrunnen

Der von der Paulistiftung finanzierte Paulibrunnen wurde 1889 nach dem Entwurf von Friedrich Wanderer durch den Bildhauer Georg Leistner, den Erzgießer Christoph Lenz sowie den Steinmetz Georg Suter in der Mitte des Marktplatzes errichtet. Der im Stil der Spätrenaissance gestaltete Brunnen zeigt über dem Hauptbecken zwei in antike Gewänder gekleidete allegorische Figuren. Die "Erlangia" mit den Zeichen der heimischen Industrie und des Gewerbes und die "Alma Mater" mit den Symbolen der Wissenschaft. Der Aufbau in der Mitte des Brunnens zeigt Reliefportäts der Markgrafen Christian Ernst und Alexander sowie des Prinzregenten Luipold von Bayern.

[Bearbeiten] Anliegende Bauwerke

Neben dem dominierden Schloss befindet sich das Cafe Mengin am Schloßplatz, ein von Hugenottennachkommen gegründerter Betrieb. In dem Haus "Am Schlossplatz 3" erinnert eine Gedenktafel an die ehemalige Werkstatt des Universitätsnmechanikers Erwin Moritz Reiniger, die als Ursprung der Siemens Medizintechnik gilt. An der Südseite des Marktplatzes befindet sich das 1728 erbaute Stutterheimsche Palais, welches in den Jahren 1836-1971 als Rathaus diente und heute die Staädtische Galerie beherbergt. An dem Haus "Am Marktplatz 4" erinnert eine Tafel an den Dichter Alexander von Platen.