Schmarl
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Rostock-Schmarl | |
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Basisdaten | |
Postleitzahl: | 18106 |
Vorwahl: | 0381 |
Gründungsjahr: | … |
Ortsteil seit: | 8. März 1934 |
Fläche: | 5,8 km² |
Einwohner (Stand): | 7.650 (12/05) |
Webpräsenz: | … |
Schmarl ist ein Ortsteil im Nordwesten der Hansestadt Rostock. Er wurde zwischen 1977 und 1979 erbaut. Benannt wurde der Ortsteil nach dem Warnowdorf Schmarl im Nordosten dieses Stadtteils.
[Bearbeiten] Geschichte
Für den Ursprung des Namens gibt es verschiedene Deutungen. Er soll von einem Personennamen abgeleitet oder einer alten Bezeichnung für Bauern entlehnt sein. Eine andere Annahme ist, dass der Name vom slawischen Wort "smerdele" stammt, das auf hochdeutsch "Stinkkäfer" bedeutet. Direkt zwischen der heutigen Großwohnsiedlung und dem Warnowufer erinnert die Ortsbezeichnung "Hundsburg" an die lange Geschichte des Ortes. Die Hundsburg war im frühen Mittelalter ein bedeutender strategischer Punkt, von dem aus die Zufahrt der Schiffe nach Rostock kontrolliert werden konnte. Königin Margarete von Dänemark, die während eines Sturmes in Seenot geraten war, wurde hier der Legende nach von Fischern gerettet. Angeblich zum Dank dafür stiftete die Königin 1270 das Zisterzienser-Nonnenkloster Kloster zum Heiligen Kreuz. Das Dorf Schmarl war bis 1584 Hauptgut dieses Klosters und trug so zur Ernährung der Nonnen bei. Schmarl wurde am 8. März 1934 nach Rostock eingemeindet. Zum Bestandteil der modernen Großstadt Rostock wurde Schmarl aber erst Ende der 1970er Jahre, als in Plattenbauweise der neue Stadtteil Schmarl für ca. 15.000 Menschen entstand. Die Straßen Schmarls wurden dabei nach den Namen von berühmten Seefahrern benannt. Mit fünf Schulen, fünf Kindertagesstätten, zwei Kaufhallen, Kino und Bibliothek war Schmarl dabei vergleichsweise gut ausgestattet. Nach der Wende war der Stadtteil wie praktisch alle industriell errichteten Stadtteile von Abwanderung besonders einkommensstärkerer Bewohner betroffen. Inzwischen hat sich die Einwohnerzahl bei knapp 7.500 Menschen stabilisiert, was nicht zuletzt der weit fortgeschrittenen Modernisierung der Wohnungen, sondern auch verschiedenen Förderprogrammen zur Verbesserung des Stadtteils zu verdanken ist.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Aufgrund seiner kurzen Geschichte birgt das moderne Schmarl natürlich keine kulturhistorisch bedeutsamen Stätten. Als äußerst interessant ist jedoch seine architektonische Gestaltung einzustufen, verfügt Schmarl doch als einzige der sieben Rostocker Großwohnsiedlungen über "Wohnschlangen", die tatsächlich überwiegend runde Formen aufweisen und die Monotonie üblicher Plattenbauten teilweise vergessen lassen. Abwechslungsreich ist auch die äußere Gestaltung der Bauten mit Klinker- und Farbflächen, die mittelalterliche Backsteinelemente und Ornamentik aufgreifen. Am Warnowufer des Dorfes Schmarl liegen die zwei hier fest vertäuten Schiffe Traditionsschiff Typ Frieden, (welches zum schwimmenden Schiffsmuseum umfunktioniert wurde) und die MS Likedeeler. Das Gelände um den Schmarler Bach im Norden des Ortsteils lockte von April bis Oktober 2003 2.6 Mio. Gäste aus aller Welt nach Rostock zur Internationalen Gartenbauausstellung IGA. Das Gelände ist heute das Naherholungsgebiet des Stadtteils. Angrenzend liegt außerdem das neu errichtete Rostocker Messegelände als eines der wichtigsten Veranstaltungszentren Mecklenburg-Vorpommerns.
[Bearbeiten] Verkehr
Schmarl hat den bisher einzigen mautpflichtig privatwirtschaftlich betriebenen Straßentunnel in Deutschland. Er verläuft unter der Warnow und erhielt von diesem Fluss seinen Namen, Warnowtunnel. Er verbindet Schmarl mit Oldendorf am östlichen Warnowufer und ist 790 m lang. Nahverkehrstechnisch ist Schmarl mit der S-Bahn und Buslinien mit den anderen Ortsteilen Rostocks verbunden.
Koordinaten: 54° 8' 0" N, 12° 4' 18" O
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