Schneckenbohrtechnik
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Die Schneckenbohrtechnik ist ein Verfahren der Bohrpfahlgründung. Mit Pfahl- und Bohrpfahlgründungen können die Lasten von Tragwerken in tiefere, tragfähige Bodenschichten abgetragen werden. Pfahlgründungen in Schneckenbohrtechnik sind gegenüber der herkömmlichen Ramm- und Bohrpfahltechnik besonders erschütterungs- und lärmarm und eignen sich daher auch für den dicht bebauten innerstädtischen Bereich oder in der Umgebung von schwingungsempfindlichen Produktionsanlagen. Da Schneckenbohrpfähle unverrohrt – also ohne Rohre, die vorher in die Bohrlöcher eingebracht werden müssen – direkt auf der Baustelle hergestellt werden, können ungeplante Änderungen im Vergleich zu verrohrten Bohrsystemen relativ einfach umgesetzt werden.
Die Herstellung eines Schneckenbohrpfahls erfolgt in der Regel in vier Phasen:
- Phase I: Die hohle Endlosbohrschnecke wird erschütterungsfrei in den Boden eingeschraubt.
- Phase II: Die Bohrung wird durchgeführt und permanent überwacht. Die Bohrtiefe, und damit die Länge des Bohrpfahls, kann in dieser Phase noch problemlos variiert werden.
- Phase III: Nach Erreichen der Solltiefe wird Beton unter hohem Druck durch die hohle Bohrschnecke in das Bohrloch gepumpt. Der eingepumpte Beton drückt die Bohrschnecke ohne Drehung nach oben.
- Phase IV: Nach dem Entfernen des an der Oberfläche angehäuften Bohrgutes wird die Anschlußbewehrung in den noch frischen Beton eingerüttelt.