Schranke (Recht)
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Der Begriff Schranke wird in der juristischen Sprache bildhaft für die Eingrenzung von Rechten gebraucht. Insbesondere im Verfassungsrecht gehören die Begriffe Schranke und Schranken-Schranke zum Arbeitsalltag in der Grundrechtsdogmatik. Die Notwendigkeit der "Rechtsschranke" erklärt sich wie folgt: In zahlreichen Fällen wird ein Recht nach dem Gesetzeswortlaut umfassend garantiert, Bsp. das Eigentum in Art. 14 des Grundgesetzes. Gleichzeitig muss das Recht aber dort seine Grenzen finden, wo es die Rechte Anderer beeinträchtigt. Daher behält sich der Gesetzgeber in einem sogenannten Schrankenvorbehalt regelmäßig vor, soweit nötig den Umfang des Rechtes durch Gesetze einzuschränken, damit Jedermann gleichviel von seinem Recht hat. Dabei muss er selbst jedoch stets seine ursprüngliche Garantie des Rechtes im Auge behalten. Diese bildet die sogenannte Schranken-Schranke, d.h. die nachträgliche Beschränkung des Rechtes darf nicht soweit gehen, dass von der ursprünglichen Garantie nichts Wesentliches mehr übrig bleibt.
Beispiel:
Der Eigentümer einer Sache kann, soweit nicht das Gesetz oder Rechte Dritter entgegenstehen (Schranke), mit der Sache nach Belieben verfahren und andere von jeder Einwirkung ausschließen, § 903 BGB. Der Eigentümer eines Tennisplatzes kann beispielsweise Tag und Nacht seine Anlage benutzen, solange er niemanden stört. Nach Beschwerde von Anwohnern dürfte ein Gericht allerdings nicht die Nutzung vollständig untersagen. Damit würde das Eigentum wertlos. Das Gericht ist vielmehr an die Schranken-Schranke gebunden, welche besagt, dass der Eingriff in das Eigentum geringstmöglich ausfallen muss. Angemessen wäre zum Beispiel die Verfügung, den Platz nur tagsüber zu benutzen und die allgemeinen Ruhezeiten zu respektieren.