Schutzgas
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Als Schutzgas wird ein Gas oder Gasgemisch bezeichnet, welches die Aufgabe hat, in bestimmten Bereichen die Luft der Atmosphäre zu verdrängen, vor allem den Sauerstoff der Luft. Schutzgas wird häufig in der Verpackung von Lebensmitteln verwendet, damit diese nicht mit dem Sauerstoff der Luft reagieren bzw. vor Bakterien aus der Luft geschützt werden. Die Schutzgasatmospähre besteht aus natürlichen, geruchlosen und geschmacksneutralen Bestandteilen der Luft, z.B. Kohlendioxid oder Stickstoff, deren Mengenanteile in Abhängigkeit vom Produkt variiert werden.
Schutzgase sind keine Zusatzstoffe im Sinne des Lebensmittelgesetzes. Sie sind lebensmittelrechtlich unbedenklich und müssen nicht deklariert werden.
Beim Schweißen kommt unter anderem Schutzgas zum Einsatz, um eine Oxidation von Materialien während des Schweißens zu verhindern. Typisches Mischschutzgas ist Corgon18 (bestehend aus 82% Argon und 18% Kohlendioxid. Corgon18 ist jedoch nur eine interne Bezeichnung der Fa. Linde. Bei der Fa. Messer-Griesheim z.B. heißt das gleiche Gasgemisch Ferromix.
Die Vielfalt dieser standardisierten Gasgemische ist inzwischen sehr groß, da als Gemischkomponenten nicht nur Argon und Kohlendioxid, sondern auch Sauerstoff, Helium, Wasserstoff und Stickstoff in Frage kommen. Eine Klassifizierung der verschiedenen Schutzgase gibt die europäische Norm EN „Schutzgase zum Lichtbogenschweißen und Schneiden“.
In der Elektrotechnik wird Schutzgas verwendet, um die Leitfähigkeit in der Umgebung von Schaltkontakten herabzusetzen. Dies dient der Funkenlöschung.