Schutzraum

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Schutzräume sind abschließbare Sicherheitsbereiche innerhalb von Gebäuden. Schutzräume des "Grundschutzes" schützen vor

Thermische Strahlung
Optische Strahlung (Netzhautschäden, Hautverbrennungen)
Brandeinwirkungen - Hitze und Rauch
Trümmerbelastung und Splitterwirkung
chemische und biologische Verunreinigungen der Außenluft
Rückstandsstrahlung
Anfangsstrahlung Radioaktivität
Luftstoß- und Luftsogwellen

Je nach technischer Ausstattung sind sie für eine kurzfristige Unterbringung von etwa zehn Stunden oder bis zu vierzehn Tagen (Anlagen des Grundschutzes) oder sogar länger geeignet. Öffentliche Schutzräume wurden seit den 1960er Jahren zum Beispiel im Zuge von Tiefgaragen oder U-Bahnen als so genannte Mehrzweckanlagen errichtet. Der Bauherr einer solchen Mehrzweckanlage erhielt vom Bund für jeden geschaffenen Schutzplatz einen Pauschalbetrag, um die Mehrkosten der Schutzraum-Zusatzausstattung aufzufangen. Nach § 7 des Zivilschutzgesetzes besteht für Schutzräume ein grundsätzliches Veränderungsverbot.

Aber auch in privaten Häusern wurden Schutzräume errichtet. In Deutschland wurde im Ersten Entwurf des Zivilschutzgesetzes die Verpflichtung zur Schaffung von Schutzplätzen verankert- die entsprechenden Artikel wurden jedoch nie verabschiedet. Anders als in Deutschland besteht diese Pflicht in der Schweiz schon seit Jahrzehnten. Jedes öffentliche Gebäude besitzt einen eigenen Öffentlichen Schutzraum; Bauherren von Wohn- oder Geschäftsgebäuden müssen im Rahmen ihrer Bautätigkeit eigene Schutzplätze schaffen oder eine Ablösesumme an die Gemeinde zahlen. Mit dieser werden öffentlich errichtete Schutzbauwerke subventioniert.

Ursprünglich für den Schutz gegen die atomare Bedrohung des Kalten Krieges gedacht, haben sie aber in Katastrophenfällen, wie z. B. großflächigen Chemieunfälle ihre Berechtigung. Da aber solche Maßnahmen nicht immer billig sind und auch nicht populär, wird über den Schutzraumbau in der heutigen Zeit nicht viel gesprochen.

In Deutschland liegen Bau und Bereitstellung von Schutzräumen laut Grundgesetz in der Kompetenz des Bundes. Daraus ergibt sich aber keine Schutzbaupflicht. In Berlin existieren nur 27.000 Schutzplätze für ca. 3,39 Millionen Einwohner. Länder wie Singapur, die Schweiz und Schweden erreichen Schutzplatzquoten von 120% - also 1,2 Schutzplätze für jeden Landeseinwohner. Diese Staaten verfügen allerdings auch über Ideen und Konzepte zur friedensmäßigen Nutzung von Schutzbauwerken. Die örtlichen Verwaltungen können durch Vermietung an Vereine und Clubs, Bereitstellung als Jugendgruppen-Unterkunft oder Lagerräume für Firmen einen Großteil der jährlichen Wartungskosten decken und in einigen Fällen sogar Gewinne erzielen.