Schwüle
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Schwüle oder schwüle Hitze bezeichnet man den Umstand einer stark mit Wasserdampf gesättigten Umgebungsluft bei hohen Lufttemperaturen. Diese weist dementsprechend eine hohe relative Luftfeuchtigkeit auf und behindert daher die Thermoregulation des menschlichen Körpers durch Schwitzen. Als Folge wird schwüle Hitze als wesentlich unangenehmer bzw. auch wärmer empfunden als trockene Hitze, die analog eine Umgebungsluft mit geringer relativer Luftfeuchtigkeit beschreibt. Dieser Zusammenhang wird quantitativ durch den Hitzeindex beschrieben.
Ob das Wetter als schwül empfunden wird, hängt entscheidend von der absoluten Luftfeuchtigkeit (AF) ab. Als Grenzwert gilt eine AF von 13,5 g Wasserdampf pro Kubikmeter Luft. Da die Berechnung der AF relativ aufwendig ist, hier eine Tabelle, bei welcher Temperatur und relativen Luftfeuchtigkeit eine AF von 13,5 g/m3 erreicht wird:
|
|
Der Eindruck "schwül" kann sich also frühestens bei einer Temperatur von etwa 16 °C einstellen.
Bei einer starken Beeinträchtigung der Thermoregulation erhöht sich die Gefahr eines Kreislaufkollapses. Besonders tropische und teils subtropische Klimate sind durch schwüle Witterungsbedingungen gekennzeichnet, was jedoch in der Regel nur bei einem unangepassten Organismus bzw. auch unangepasstem Verhalten zu gesundheitlichen Konsequenzen führt. Ohne eine ausreichende Akklimatisierung an diese Bedingungen sollten daher keine größeren körperlichen Anstrengungen unternommen werden. Doch auch im gemäßigten Klima der mittleren Breiten und besonders nahe großen Ballungszentren kann es im Sommer zu einer derart schwülen Witterung kommen, dass man auf sie in Mitteleuropa - beispielsweise wie im August 2003 oder auch im Juli 2006 - oftmals unvorbereitet ist. Einer der schwülsten Orte Deutschlands ist Karlsruhe.
[Bearbeiten] Siehe auch
- | Hitze | gefühlte Temperatur |