Septum-Piercing
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Septum-Piercing ist ein durch die Nasenscheidewand getragenener Schmuck. Da es sich um ein Piercing handelt, das durch ein Gewebe aus Knorpel und Schleimhaut gestochen wird und die Nase viele Nerven besitzt, kann es als besonders schmerzhaft empfunden werden. Der Stichkanal kann aber auch unterhalb des Knorpelgewebes angesetzt werden.
Das Septum-Piercing ist schwierig gerade zu stechen, da die Nasenscheidewand gewöhnlich Unebenheiten aufweist, welche ausgeglichen werden müssen. Deshalb wird üblicherweise im Gegensatz zu anderen Piercings eine spezielle Septum-Klemmzange verwendet, deren obere Öffnungen aus zwei offenen Zylindern bestehen, die die Nadel gerade führen. Der Heilungsprozess dauert etwa 2-3 Monate. Besonders bei Schnupfen ist peinliche Hygiene angebracht.
Das Septum-Piercing ist weitaus weniger verbreitet als das Nostril-Piercing durch den Nasenflügel.
Zum Ersteinsatz wird meist ein Ball Closure Ring oder ein Curved Barbell mit einer Materialstärke von 1,2 oder 1,6 Millimetern verwendet. Später kann das Piercing vorsichtig gedehnt werden, um Schmuck mit größerem Durchmesser einsetzen zu können. Der Knorpel der Nasenscheidewand kann dabei dauerhaft deformiert werden.
Um das Piercing nicht öffentlich zu zeigen, kann ein Septum Keeper eingesetzt werden oder ein Circular Barbell der nach oben in die Nasenhöhle geklappt wird, der das Zuwachsen des Stichkanals verhindert und kaum gesehen werden kann.
In manchen sadomasochistischen Kreisen ist es üblich, den Maso-Partner an einem Nasenring spazieren zu führen und zur Schmerzerzeugung beim Sex am Nasenring zu ziehen.
[Bearbeiten] Septum-Piercing in anderen Kulturen
Eine Stele des assyrischen Königs Assurhaddon von 672 v. Chr. aus Zincirli zeigt, wie Assurhaddon die winzig kleinen Könige von Tyros und Ägypten an Seilen hält, die in den Nasenringen der Unterworfenen befestigt sind. Dies stellt wohl kaum einen realen Vorgang dar, sondern soll die sklavenähnliche Abhängigkeit der Vasallen zeigen.
Septum-Piercings wurden als Schmuck zum Beispiel von Indianern getragen. Die Häuptlinge der Shawnee, Tenskwatawa und Tecumseh trugen beispielsweise solche Nasenringe.
[Bearbeiten] Nasenringe bei Tieren
Gelegentlich werden bei Bullen Messingringe in die Nasenscheidewand eingesetzt, um sie besser bändigen zu können. Auch beim Tanzbär ist diese Praxis üblich. Der Bär wird an dem Nasenring angekettet. Auch dient er als Befestigung für eine Leine, an der der Bär geführt wird. Nasenringe bei Schweinen sollen das Wühlen verhindern.