Shangpa
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Die Shangpa-Kagyü-Schule ist eine der Kagyü-Tradition des tibetischen Buddhismus (Vajrayana) nahestehende eigenständige Schule. Sie wird oft fälschlicherweise neben den sogenannten 8 kleineren Schulen als eine der Schulen, die aus der Übertragungslinie der Kagyü-Schule von Marpa dem Übersetzter (1012-1097) hervorgingen, genannt, ist aber genau genommen nicht aus dieser Übertragung hervorgegangen, sondern muss als eigenständige Linie neben jener von Marpa betrachtet werden. Der tibetische Buddhismus teilt sich in vier Hauptschulen auf, diese sind: Nyingma, Kagyü, Sakya, Gelug.
[Bearbeiten] Niguma, Sukhasiddhi und der Yogi Kadrup Kyongpo Naljor
Von dem Yogi Kadrup Kyongpo Naljor geht die sogenannte Shangpa-Kagyü Tradition aus. Er lehrte in Indien bei den Dakinis Niguma, der tantrischen Gefährtin Naropas und bei Sukhasiddi, Schülerin des Meisters Virupa, sowie bei Maitripa und anderen Meistern. Es wird gesagt, er habe bei nicht weniger als 150 Lehrern gelernt. Aufgrund der Verbindung zu Naropa, einem der Vorväter aller Kagyü-Schulen und wegen ihrer Praktiken werden die Shangpa zu den Kagyü-Schulen gerechnet. Die Shangpa-Linie ist heutzutage aber nur noch in Teilen als eigenständige Schule erhalten. Sie ist in die Sakya- und die anderen Kagyü-Schulen aufgegangen. Auch Tsongkhapa, der Begründer der Gelugpa-Schule erhielt die Lehren der Shangpa-Kagyü-Schule übermittelt. Shangpa Rinpoche und der gegen Ende des letzten Jahrhunderts, auch im Westen bekannte, verstorbene Meister Kalu Rinpoche waren (u.a.) Linienhalter der Shangpa-Kagyü-Lehren. Die besondere Lehre der Shangpa-Kagyü-Tradition sind die sogenannten "Sechs Yogas von Niguma".
[Bearbeiten] Literatur
- Matthew T. Kapstein, The Shangs-pa bKa’-brgyud: An Unknown Tradition of Tibetan Buddhism, in: Michael Aris & Aung San Suu Kyi (eds.): Tibetan Studies in Honour of Hugh Richardson (Proceedings of the International Seminar on Tibetan Studies, Oxford 1979), New Delhi 1980, S. 138-144