Sieben Schwestern (Moskau)
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Als die sieben Schwestern werden die sieben im Auftrag Stalins im sogenannten stalinistischen Zuckerbäckerstil erbauten Hochhäuser in Moskau bezeichnet.
Sie wurden in den letzten 10 Jahren der Stalin-Herrschaft erbaut. 1947, anlässlich der Feiern zum 800-jährigen Bestehen Moskaus, wurde der Bau von acht Hochhäusern beschlossen, von denen aber nur die folgenden sieben gebaut wurden:
- das Hotel Ukraina (Гостиница Украина)
- das Hotel Leningradskaja (Гостиница Ленинградская)
- das Außenministerium
- die Lomonossow-Universität
- das Ministerium für Schwerindustrie
- ein Apartmentgebäude am Kudrinskaja-Platz (Дом на площади Восстания)
- ein Apartmentgebäude an der Kotelnitscheskaja Nabereschnaja (Котельническая набережная)
Das achte Hochhaus in der Nähe des Roten Platzes wuchs nicht über die Fundamente hinaus. Letztere wurden im Jahre 1967 beim Bau des Hotels Rossija genutzt, welches 2006 wieder abgebrochen wurde. Die acht Hochhäuser sollten Bezug auf die zentrale Dominante Moskaus nehmen - den Palast der Sowjets. Auch hier wurden nur die Fundamente errichtet. Heute steht an dieser Stelle die originalgetreu rekonstruierte Christus-Erlöserkirche, die im Vorfeld der Bauarbeiten für den Palast in den 30er Jahren abgebrochen wurde. Die Moskauer Hochhäuser hatten Vorbildwirkung für die Architektur der 50er Jahre in den kommunistischen Staaten. Der Kulturpalast von Warschau erscheint wie eine Kopie dieser Bauten. Ähnliche Hochhäuser waren für viele Städte der DDR geplant - Magdeburg, Berlin, Leipzig, Dresden.
Weitere Namen, die für diese Gruppe von Gebäuden verwendet werden:
- Stalins Kathedralen
- Stalinfinger
Im Jahr 2003 wurde unweit der Ausfallstraße Leningradski-Prospekt mit dem „Triumph-Palace“ (russ. Триумф Палас) ein moderner Nachbau der stalinistischen Hochhäuser fertiggestellt, welcher exklusive Wohneinheiten beherbergt.
[Bearbeiten] Literatur
- Tyrannei des Schönen : Architektur der Stalin-Zeit. Hrsg. von Peter Noever. München ; New York: Prestel. 1994. ISBN 3-7913-1340-1
- Engmann, Birk: Bauen für die Ewigkeit : Monumentalarchitektur des zwanzigsten Jahrhunderts und Städtebau in Leipzig in den fünfziger Jahren. Sax- Verlag Beucha. 2006. ISBN 3-934544-81-9