Siemens 2000
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Der Siemens 2000 ist ein 16 mm-Filmprojektor, der von der Firma Siemens Mitte der 50er Jahre auf den Markt gebracht wurde. Er war und ist vor allem in Schulen sehr beliebt und wird teilweise noch heute für Schulfilme in Schulen verwendet, die noch nicht ganz auf Video umgestiegen sind. Die Baureihe der Siemens-Projektoren geht bis in die 30er Jahre zurück. Schon damals gab es Geräte mit Lichtton.
Die robuste Bauweise machte ihn zum idealen Schulfilmgerät, da diese verhinderte, dass aufgrund des hohen Verschleißes im Schulbetrieb innerhalb kurzer Zeit ein neues Gerät angeschafft werden musste. Durch die Modulbauweise war auch die Aufrüstung eines Stummfilmgerätes zum Tonfilmgerät innerhalb kürzester Zeit möglich.
Außerdem bot er die Möglichkeit, Lampen unterschiedlicher Wattzahl einzusetzen, um die Lichtleistung unterschiedlich großen Vorführräumen anpassen zu können. Zur Auswahl standen 250W, 375W, 500W oder 750W. Nachteilig war allerdings der beim Einsetzen einer anderen Lampenstärke ebenfalls notwendige Wechsel des Lampenvorwiderstandes! Dieser war auch einer der Hauptnachteile, wie z.B. bei einer 500W-Lampe, die mit ca. 110V betrieben wird, werden bei einem Lampenstrom von 4A und einer Netzspannung von 230V fast 500W als Abwärme an die Außenluft abgegeben! Es gab auch Ausführungen mit Vorschalttransformator, dieser verhinderte den Betrieb als Heizung. Auch Umrüstungen auf Halogenlampen waren üblich, um die abgegebene Wärmemenge zu reduzieren und die Lichtleistung zu verbessern.
Als einer von wenigen 16mm-Projektoren kann die Geschwindigkeit stufenlos mittels eines Fliehkraftreglerschalters zwischen 16 und 26 Bildern pro Sekunde eingestellt werden, drei Bildwechselzahlen (16, 18 und 24 Bilder/s) sind mittels einer Stroboskopscheibe genau einstellbar. Die Möglichkeit der stufenlosen Geschwindigkeitsregelung macht das Gerät besonders für das Abfilmen alter Filme mit Hilfe einer Videokamera interessant.
Die Blende konnte von einer Zwei- auf eine Dreiflügelblende durch einfaches Bedienen eines Drehknopfes umgeschaltet werden. Jedoch hatte dieser Projektor auch einige Nachteile: So wurde u.a. in fast allen Modellen Asbest verbaut - teilweise sogar direkt im Luftstrom des Lüfters.
Den Siemens 2000 gab es in sehr unterschiedlichen Versionen: Stummfilmausführungen, Ausführungen für Lichtton, für Licht- und Magnetton mit fest angeflanschtem oder separatem Unterstell-Röhrenverstärker, mit und ohne Tonaufnahmemöglichkeit sowie Geräte mit einem separaten Bandlaufwerk auf der Projektorrückseite zur Nachvertonung eigener Filmaufnahmen. Später in den 60er Jahren wurden die Röhrenverstärker durch Transistorverstärker ersetzt.
Wenige Jahre vor der Schließung des Kino-Bereiches der Firma Siemens im Jahre 1969 wurde noch ein Vario-Objektiv für den Siemens 2000 vorgestellt.
