Sitzheizung
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Sitzheizung besteht aus Heizdrähten, welche in den Bezug eines Autositzes eingearbeitet sind. Sie wird elektrisch betrieben und sorgt für angenehmen und wohligen Fahrkomfort. Die Heizelemente bestehen aus flexiblen, elektrischen Leitungen, die den Bezug der Sitzfläche, der Sitzwangen und der Rückenlehne durchziehen.
Je nach Fahrzeughersteller kann die Heizleistung in mehreren Stufen eingestellt werden. Eine mehrstufig regelbare Sitzheizung ist meist wie folgt aufgebaut: ein Bedienschalter enthält einen Drehregler. Dieser ist mit einem Potentiometer verbunden. In Abhängigkeit von der Stellung des Reglers wird nun die Spannung eines elektrischen Signals verändert, welches dem Schaltkreis im Bedienelement bzw. in der Bordelektrik als Information zur Regelung der Heizleistung dient. Hieraus wird per Pulsweitenmodulation ein Strom für die Heizelemente in den Sitzen erzeugt. Bei der moderneren Form der Tippregler wird dieses Signal für gewöhnlich direkt über einen IC erzeugt. Außerdem befindet sich in den Heizelementen als Überhitzungsschutz generell auch ein mit der übrigen Regelungselektronik verbundener NTC-Heissleiter, was zur Folge hat, dass ab einer bestimmten Temperatur in der Sitzfläche die Heizleistung solange unterbrochen wird, bis wieder eine Abkühlung eingetreten ist.
Bei Fahrzeugen, die mit Ledersitzen ausgestattet sind, gehört eine Sitzheizung oft zum Lieferumfang. Ansonsten ist eine Sitzheizung meist aufpreispflichtig, gehört jedoch in den gehobenen Fahrzeugklassen bei einigen Modellen zur Serienausstattung. Neben der Sitzheizung für die Vordersitze ist in diesen Fahrzeugklassen in der Regel gegen Aufpreis auch eine Sitzheizung für die Fondsitze lieferbar. Allgemeines zum Einbau der Sitzheizung: Es gibt beim serienmäßigen Einbau der Sitzheizung durch den Fahrzeughersteller drei verschiedene Varianten des Einbaues.
- Die Heizung kann in den PU-Schaum des Sitzes integriert sein, das ist oft bei französischen Autoherstellern der Fall (Renault, Peugeot, Citroen), oder
- sie wird einfach mit einem doppelseitigen Klebeband auf den Schaum aufgeklebt.
- Als dritte Variante kann die Heizung in den Sitzbezug eingenäht werden. Dies wird vor allem bei Fahrzeugen der gehobenen Preisklasse (Oberklasse, z. B. BMW, Daimler-Chrysler, Audi) vorgenommen.
Neben der ab Werk lieferbaren Sitzheizung gibt es im Autozubehörhandel auch einfache Heizauflagen bzw. Heizmatten zur Nachrüstung, die ebenfalls oft unter der Bezeichnung Sitzheizung vermarktet werden. Geeignet sind diese Heizmatten für Fahrer- und Beifahrersitz und meistens passend für alle Fahrzeuge (PKW und LKW), außer für Sportsitze. Die Befestigung erfolgt durch Haken und elastische Bänder am Autositz. Es gibt sie mit textilem Stoff- oder mit Lederbezug. Die Stromversorgung erfolgt über den Anschluss am Zigarettenanzünder (12 V über Kabel und Stecker (mit Thermosicherung)). Die Heizelemente bestehen aus flexiblen, elektrischen Leitungen, die das Sitzpolster und die Rückenlehne durchziehen. Nachteilig bei einigen Ausführungen dieser Heizmatten ist, dass sie oft nicht die gesamte Sitzfläche beheizen und somit z. B. Teile der Sitzwangen kühl bleiben, was unangenehm empfunden werden kann. Ein weiterer Nachteil ist die Stromversorgung durch den Zigarettenanzünder, wodurch die Kabelzuleitung durch den Fahrzeuginnenraum verlegt werden muss. Zur Beheizung beider Vordersitze ist zudem ein Verteilerstecker notwendig.
Immer wieder kursierten Gerüchte, eine Sitzheizung würde durch die höhere Temperatur der Hoden die Spermienproduktion einschränken und auf Dauer zur Unfruchtbarkeit führen. Das ist jedoch falsch, da die Dauer der Benutzung der Sitzheizung dafür viel zu kurz wäre. Auch von Natur aus schwankt die Temperatur der Hoden im Laufe des Tages, und ist z. B. beim Liegen während des Schlafs bereits deutlich höher als sonst. Bleibende Schäden würden erst nach wochen- oder monatelanger permanenter Erhöhung der Hodentemperatur auftreten.