Spitzkopfzikaden
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Spitzkopfzikaden | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Fulgoromorpha | ||||||||||
Die Spitzkopfzikaden (Fulgoromorpha), auch Laternanträgerartige genannt, sind eine Unterordnung der Schnabelkerfe (Hemiptera). Weltweit sind etwa 9.000 Arten beschrieben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Gegenüber den Rundkopfzikaden (Cicadomorpha) besitzen die Spitzkopfzikaden kein Sprungvermögen und entsprechend auch keine zu Sprungbeinen umgewandelten Hinterbeine. Anders als bei allen anderen Insekten liegen bei ihnen die Punktaugen unterhalb der Facettenaugen, dort entspringen außerdem die Antennen.
Die prominentesten Vertreter dieser Gruppe sind die in Südamerika beheimateten Laternenträgerartigen der Gattung Fulgora mit einer auffälligen Verlängerung der Stirnpartie, welche von oben wie eine Erdnuss und seitlich betrachtet wie der Kopf eines Alligators aussieht. Fulgora laternaria ist in Europa besonders durch die Zeichnungen der Anna Maria Sibylla Merian bekannt geworden. Irrtümlich wurde angenommen, dass der hohle Kopffortsatz leuchte, daher der Name Laternenträger.
[Bearbeiten] Systematik

Die verwandschaftlichen Beziehungen der Gruppen (Phylogenie) innerhalb der Schnabelkerfe ist noch nicht abschließend geklärt. Alle zu den Spitzkopfzikaden gezählten Arten weisen aber einige gemeinsame Merkmale auf, die sie als sogenanntes Monophylum ausweisen, das heisst sie gehen alle auf eine nur ihnen gemeinsame Stammart zurück. Die Fulgoromorpha stehen nach neuesten Untersuchung den Wanzen (Heteroptera) näher als den Rundkopfzikaden, die man bislang für ihre Schwestergruppe hielt. Die Spitzkopfzikaden (Fulgoromorpha) und Rundkopfzikaden (Cicadomorpha) werden derzeit noch überwiegend in der Gruppe Zikaden (Auchenorrhyncha) zusammengefasst. Spitzkopfzikaden unterscheiden sich von den Rundkopfzikaden durch eine Chitinschuppe über dem Vorderflügelgelenk sowie durch das Vorhandensein einer "y-Ader" im Clavus des Vorderflügels. Näheres zur Systematik siehe Schnabelkerfe (Hemiptera).
[Bearbeiten] Familien der Fulgoromorpha
In Europa sind 737 Arten in 13 Familien beschrieben.[1] Derzeit sind weltweit 17 bis 20 Familien der Fulgoromorpha bekannt:
- Fulgoridae
- Delphacidae
- Cixiidae
- Kinnaridae
- Meenoplidae
- Achilixiidae
- Achilidae
- Derbidae
- Dictyopharidae
- Issidae
- Celiscelidae
- Moorkäferzikade (Ommatidiotus dissimilis)
- Nogodinidae
- Tropiduchidae
- Tettigometridae
- Flatidae
- Ricaniidae
- Lophopidae
- Eurybrachidae

[Bearbeiten] Referenzen
- ↑ Fauna Europaea Web Service (2005) Fauna Europaea version 1.2, Online: http://www.faunaeur.org (Zugriff am 14.09.2006)
[Bearbeiten] Literatur und Quellen
- R. Biedermann, R. Niedringhaus: Die Zikaden Deutschlands - Bestimmungstafeln für alle Arten. Fründ, Scheeßel 2004, ISBN 3-00-012806-9
- W. E. Holzinger, I. Kammerlander, H. Nickel: The Auchenorrhyncha of Central Europe - Die Zikaden Mitteleuropas. Volume 1: Fulgoromorpha, Cicadomorpha excl. Cicadellidae. - Brill, Leiden 2003, ISBN 90-04-12895-6
- H. Nickel: The leafhoppers and planthoppers of Germany (Hemiptera, Auchenorrhyncha): Patterns and strategies in a highly diverse group of phytophagous insects. Pensoft, Sofia and Moskau, 2003, ISBN 954-642-169-3
- H. Nickel, R. Remane: Artenliste der Zikaden Deutschlands, mit Angabe von Nährpflanzen, Nahrungsbreite, Lebenszyklus, Areal und Gefährdung (Hemiptera, Fulgoromorpha et Cicadomorpha). - Beiträge zur Zikadenkunde 5/2002. pdf 229 KB
- R. Remane, E. Wachmann: Zikaden - kennenlernen, beobachten - Naturbuch Verlag, Augsburg 1993, ISBN 3-89440-044-7
- Metamorphosis insectorum Surinamensium. Piron, London 1980-1982 (Nachdruck der Ausgabe Amsterdam 1705)