Staatsforst Göhrde
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Der Staatsforst Göhrde ist das größte zusammenhängende Mischwaldgebiet Norddeutschlands. Er umfasst das gesamte gemeindefreie Gebiet Göhrde, Teile der Gemeinde Göhrde (beides Landkreis Lüchow-Dannenberg) sowie Teile der Gemeinden Nahrendorf und Boitze (Landkreis Lüneburg). Der Forst ist ein Teilbereich des Naturparks Elbufer-Drawehn und erstreckt sich auf einem durchschnittlich 80 Meter über NN (ca. 50 bis 110 m NN) befindlichen Hochplateau im Nordwesten des Drawehn.
Der Staatsforst Göhrde ist ca. 75 Quadratkilometer groß und in Kernbereichen mit sehr altem Baumbestand bewachsen. Viele dieser Baumriesen (vor allem Stieleichen) sind als Naturdenkmäler ausgewiesen und geschützt. Hauptbaumarten des Waldes auf meist sandbödigem, welligem Relief sind Waldkiefern sowie Rotbuchen, Fichten und Eichen. Hier leben Damwild, Rotwild und Mufflons.
Die Göhrde war einstmals ein bevorzugtes Jagdgebiet der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg. Später jagten dort auch die Könige von Hannover und – bis 1918 – die deutschen Kaiser.
In der Ortschaft Göhrde im Kerngebiet des Staatsforstes stehen noch Gebäude des ehemaligen Jagdschlosses Göhrde. Das Schloss selbst wurde 1827 abgebrochen. In den erhaltenen Gebäuden ist das Bildungszentrum Göhrde untergebracht.
Am nördlichen Rand des Forstes im Dorf Breese am Seisselberg befindet sich der nach dem Staatsforst benannte Bahnhof Göhrde der Wendlandbahn. Da über diesen Bahnhof die Kaiser Deutschlands zur Jagd in den Forst fuhren, trägt er auch die umgangssprachliche Bezeichnung Kaiserbahnhof.
Besonders schutzwürdige Kernzonen sind als FFH-Gebiete an die EU gemeldet worden: der "Breeser Grund" mit alten Solitäreichen und Heidelandschaft sowie die "Buchenwälder in der Göhrde" südöstlich des Ortes Göhrde.