Steinsalz
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Steinsalz, veraltet als Sal gemmae, gelegentlich irreführend auch als Salzstein bezeichnet, ist ein Evaporit- und Sedimentgestein (Salzgestein), welches durch chemische Sedimentation aus Meerwasser oder Verdunstung mineralreichen Grundwassers entsteht.
Steinsalz ist monomineralisch, was bedeutet, dass es bis auf geringe Beimengungen anderer Minerale wie Anhydrit, Sylvin, Gips und anderen, fast ausschließlich aus dem Mineral Halit zusammensetzt.
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[Bearbeiten] Bildung und Fundorte
Bedingt durch die ständige Kontinentaldrift, Veränderungen der Höhe des Meeresspiegels und des Klimas kam es vor, dass Meeresgebiete oder Salzseen von ihren Zuläufen abgeschnitten und isoliert wurden. Diese trockneten vollständig aus und hinterließen oftmals kilometerdicke Salzschichten. Durch weitere Sedimentation wurden diese mit anderen Gesteinen überdeckt und durch Kontinentalverschiebung teilweise oder vollständig unter die Erdoberfläche versenkt.
Die durch die Plastizität der Salze bei hohem Druck entstandenen Salzstöcke wurden bereits früh (Wieliczka/Polen, 3500 v. Chr.) von den Menschen zur Salzgewinnung genutzt.
Bekannte Steinsalzlagerstätten in Österreich sind unter anderem Hallstatt und bei Hallein, wo seit der Zeit der Kelten, Steinsalz abgebaut wird. In Polen bei Wieliczka befindet sich eines der ältesten Salzbergwerke Europas.
[Bearbeiten] Gewinnung
[Bearbeiten] Bergmännischer Abbau
Steinsalz wird unter Tage bergmännisch abgebaut, indem das Steinsalz in Blöcken abgebrochen wird. Der Abbau ist sehr ökonomisch. In den USA beliefen sich die Kosten 1975 auf 0,80 bis 1,60 Dollar je geförderter Tonne.
[Bearbeiten] Salinen
Den weitaus größten Teil, etwa zwei Drittel der weltweiten Salzproduktion, werden in Salinen gewonnen. Die Salzlagerstätten werden dafür an mehreren Stellen angebohrt. In einen Teil der Bohrlöcher wird Wasser gepumpt, welches das Salz auflöst; durch die anderen Bohrlöcher kommt es als fast gesättigte Salzlösung Sole (mit einem Salzgehalt von bis zu 35 %) wieder an die Oberfläche. Beim nachfolgenden Eindampfen bleibt ein äußerst reines und daher hochwertiges Kochsalz mit einer Reinheit von 98 Prozent und mehr übrig. Diese Art der Steinsalzgewinnung ist trotz des hohen Energiebedarfs beim Verdampfen noch Kosten sparender als die bergmännische Förderung. Im Salzstock bilden sich dadurch Hohlräume (Kavernen), die beim Einstürzen Bergschäden an der Erdoberfläche bewirken können.
[Bearbeiten] Verwendung
Steinsalz wird nach chemischer und physikalischer Reinigung, bei der auch andere Salze wie beispielsweise Kalisalz anfallen, zu Speisesalz verarbeitet.
[Bearbeiten] Literatur
- Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
[Bearbeiten] Weblinks
- Steinsalz. Artikel in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. 1888 ff., Bd. 25, S. 492 f.
- GeoDienst - Einteilung der Gesteine