Stereochromie
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Als Stereochromie (griech. στερεός, stereós = fest, χρωμα, chróma = Farbe) bezeichnet man eine 1846 in München von Josef Schlotthauer und Oberbergrat Johann Nepomuk von Fuchs erfundene Art der Malerei, die eine Zeit lang angewendet wurde, um Wandflächen unmittelbar mit Gemälden, nach Art der Freskomalerei, zu bedecken.
[Bearbeiten] Funktionsweise
Es wurde dabei ein Malgrund hergerichtet, der bei Gemälden auf Leinwand in einer leichten Bindung, womit dieselbe gesättigt wurde, bei Wänden mit Stein oder Mörtel aus einem wenige Linien dicken Bewurf bestand, der mit der Steinunterlage zu einer mechanisch völlig untrennbaren Masse sich verbindet.
Auf diesem Grund wurde mit eigens präparierten Wasserfarben gemalt, und da diese sich mit dem Grund vereinigen und die Bildfläche schließlich durch Aufspritzen von Wasserglas steinhart gemacht wurde, so glaubte man in diesem Verfahren eine Technik gefunden zu haben, die besonders Wandgemälde in großen Räumen gegen die nachteiligen Einflüsse des Temperaturwechsels, der Feuchtigkeit usw. unempfindlich machen würde.
Doch hat auch die von Engelbert Seibertz erfundene Vervollkommnung der Stereochromie durch Anwendung von trockenen Farben die Erwartungen, die man von der Stereochromie hegte, nicht gerechtfertigt.
Der von Wilhelm von Kaulbach im Treppenhaus des Neuen Museums in Berlin in großem Maßstab mit der Stereochromie gemachte Versuch hat vielmehr gezeigt, dass die Bildflächen über und über mit störenden Rissen überzogen werden, weshalb man die Stereochromie wieder aufgegeben hat.