Stereotypie (Medizin)
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Stereotypie (von griechisch στερεός, stereós für fest, hart, haltbar, räumlich und τύπος, týpos für -artig) bezeichnet Verhaltensanomalien in Form von wiederholten Handlungen, die der konkreten Umweltsituation nicht entsprechen, nicht im Zusammenhang mit ihr stehen und vielfach zwanghaften Charakter tragen. Sie beinhalten:
- kontinuierliches Schnüffeln
- Lecken
- Beißen
- Zwangsnagen
- zwanghafte motorische Bewegungen, unterbrochen durch kataleptische Zustände
- krankhaft häufig wiederholte Gedanken, sprachliche oder körperliche Äußerungen.
Die körperlichen Äußerungen können in Haltung oder Bewegungen auftreten, z. B. Jactatio capitis nocturna (nächtliches Kopfwackeln oder -rollen), Jactatio corporis (Schaukeln oder Wiegen des Oberkörpers) oder Pagodenwackeln (nach den Bewegungen chinesischer Priester vor ihren Götterbildern - das Vor- und Zurückbeugen des Oberkörpers). Jaktation kann zu Verletzungen führen. Häufig ist sie bei geistig behinderten oder autistischen Kindern, auch bei psychischem Hospitalismus.
Stereotypien werden unter anderem durch zentralwirksame Substanzen wie
- Dopamin
- Acetylcholin
- Serotonin und deren Agonisten, zum Teil durch auch deren Antagonisten
- Amphetamin
- Apomorphin u. a.
ausgelöst.
Das Auftreten von Stereotypien wird zur Wirkungsanalyse von Pharmaka herangezogen.