Sternörter
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Unter Sternörtern versteht man in der Astronomie, Astrometrie und Geodäsie die Angabe eines Satzes von Koordinaten von Gestirnen.
Diese Örter werden – analog der geographischen Breite und Länge – in einem äquatorialen Koordinatensystem in zwei Winkeln angegeben, die sich auf den Himmelsäquator (Verlängerung des Erdäquators) und den Frühlingspunkt (Schnittpunkt von Himmelsäquator und Ekliptik) beziehen. Man nennt die beiden Koordinatenwinkel Deklination (δ oder Dec) und Rektaszension (α oder RA). Dabei wird die Deklination in Winkelgraden, die Rektaszension in Stunden, Minuten und Sekunden angegeben.
Im Regelfall betreffen diese Koordinaten entweder eine Gruppe von Gestirnen zur selben Zeit, z. B. von einem Sternhaufen oder eine Zeitserie von Koordinaten. Ein Sonderfall zu letzterem wäre das Vorliegen von gemessenen, reduzierten und mittleren Koordinaten.
Alle Sternörter beziehen sich auf eine astronomische Epoche, den Zeitpunkt ihrer Messung oder rechnerischen Gültigkeit. Mittlere Sternörter gelten meist für eine Standard-Epoche, z. B. J2000.0.