Steyr 12M18
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Der Steyr 12M18 (im österreichischen Bundesheerjargon auch kurz 12M) ist ein geländegängiger LKW, welcher hauptsächlich zum Mannschaftstransport eingesetzt wird. Auf der Ladefläche können bis zu 16 Personen inklusive ihrer persönlichen Kampfausrüstung transportiert werden. Von der Geländegängigkeit ist der 12M18 jedoch dem alten Steyr 680M deutlich unterlegen, weshalb er sich auch nie international durchsetzten konnte.
[Bearbeiten] Antrieb
Das Fahrzeug verfügt über einen permanenten Allradantrieb, welcher zusätzlich über zwei Quersperren und eine Längssperre verfügt, die in schwerem Gelände zugeschaltet werden können. Die Kraftübertragung erfolgt durch ein 8-Gang-Getriebe, welches über eine zusätzliche Geländeuntersetzung verfügt. Der 6-Zylinder-Motor mit Direkteinspritzung verfügt über eine Leistung von 177 PS, dieser Motor der Baureihe WD 612 entwickelte ein Max. Drehmoment von 625 Nm zwischen 1300 und 1500 U/min. Diese Motorenbaureihe war nach dem Steyr HPCE (High Performance- Controlled Emission) Verfahren konzipiert. wodurch eine Höchstgeschwindigkeit von 98 km/h erreicht wird. Die Reichweite beträgt etwa 700 km.
[Bearbeiten] Verwendung
Zusätzlich zu den Fahrzeugen für den Mannschaftstransport gibt es noch Fahrzeuge, welche für den Materialtransport mit einer Ladebordwand ausgerüstet sind.
Ursprünglich sollten durch den 12M18 die bereits veralteten Steyr 680M beim ÖBH ersetzt werden, jedoch wurden niemals ausreichend Fahrzeuge dafür angeschafft, weshalb auch heute noch viele 680M zum Mannschaftstransport verwendet werden.
[Bearbeiten] FMTV
Ab 1988 nahm Steyr an der Ausschreibung der US-Armee teil, für die neue FMTV (family of medium tactical vehicles = 4x4 mit 2,5 to 6x6 mit 5 to.) Via Stewart & Stevenson in Houston brachte Steyr das Konzept 12M18 und bekam den Auftrag für 17 Prototypen, die in Steyr gebaut wurden. Nach neunmonatiger Erprobung bekam das Steyr-Konzept den Zuschlag. Mehr als 60.000 LKW brauchte die Army, sie wurden bei verschieden US-Firmen nach dem Steyr-Konzept gebaut, Steyr lieferte auch wichtige Teile und Fahrerhausbleche. Steyr setzte sich mit diesem Produkt gegen namhafte in- und ausländische Konkurrenten durch, sodass in Kooperation mit einem US-amerikanischen Unternehmen schlussendlich der Auftrag an Land gezogen werden konnte. Mehr als 60000 LKWs nach Steyr-Muster sollten von nun an die veralteten GMC-Fahrzeuge ersetzen. Heutzutage wird der Großteil in den Vereinigten Staaten produziert - allerdings werden Fahrerhaus und Blechteile (Stand 2000) noch immer in Steyr produziert.