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Streethockey

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Streethockey (Synonyme: "Ballhockey", "Fieseln" alte Bezeichnung für den Sport im Südbayrischen Raum, "Strassenhockey" alte Bezeichnung für den Sport in der Schweiz)

Streethockey wird auf Hartbelag (Beton, Asphalt etc.) gespielt. Die Spieler tragen normale Laufschuhe oder Inlineskater, Eishockeyhandschuhe und einen Eishockeyhelm und verwenden einen normalen Eishockeystock. Die Sportart wird mit einem orangenen Hartplastikball gespielt. In den letzten Jahren hat aber die Sportartikelindustrie auf den Boom "Streethockey" reagiert und eigenes Material, das den Anforderungen dieser Sportart entspricht bzw. den Unterschieden zum Eishockey bezüglich des Untergrundes (Beton, Asphalt etc.) und der Jahreszeit (Frühling + Sommer) gerecht wird. Spezielle abriebfestere Schlägerschaufeln, leichtere Handschuhe und dünnere Trikots machen Streethockey zu einer neu gestylten Trendsportart. Die Regeln entsprechen weitestgehend den Eishockeyregeln.

Die Spielfeldgrösse beträgt zwischen 26x52 und 30x60 Meter. Gespielt wird mit je fünf Feldspielern und einem Torhüter. In der Schweiz, Nordrhein-Westfalen und Berlin wird Streethockey auf kleineren Spielfeldern ca. 20x40 Meter gespielt. Die Offsideregelung kommt hier etwas verändert im Vergleich zum Eishockey zur Anwendung. In der Schweiz wird zudem aufgrund der kleinen Spielfelder nur mit 4 gegen 4 gespielt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entwicklung des Streethockeys

Streethockey ist als Nebenprodukt des Eishockeys entstanden. Kinder und Jugendlichen die ihren Vorbildern und Idolen im Eishockey nacheifern wollten, aber selbst nicht Schlittschuhlaufen konnten resp. Eishockeyspieler die im Sommer nicht ganz auf ihren Sport verzichten wollten, spielten auf Parkplätzen, Schul- und Hinterhöfen mit Eishockeystöcken und Tennisbällen gegeneinander. Zuweilen wurden Quartier- oder Dorfmeisterschaften ausgetragen. Geordnete Strukturen gab es während langer Zeit nicht. In den 70er Jahren entstanden in Kanada und den USA die ersten organisierten überregionalen Ligen. In der damaligen Tschechoslowakei entstand Ende der 80er Jahre ein nationaler Verband. Deutschland, Österreich und die Schweiz folgten kurz danach. Obschon sich Streethockey in all diesen Ländern unabhängig voneinander entwickelt hatte, waren die Spielregeln dank der Nähe zum Eishockey überall sehr ähnlich. Zu Beginn des Streethockeys als organisierter Sport gab es noch kaum eine Infrastruktur. Ein Spielfeld - das höchst unterschiedlich beschaffen sein konnte - zwei Tore, ein Satz ähnlicher Dresses reichten völlig aus. Heute sind Streethockeyfelder meist von hohen Banden umgeben, die Grösse ist genormt, viele Spielfelder verfügen über elektronische Anzeigen und die Spielkleidung ist - zumindest in den höheren Ligen - einheitlich.

[Bearbeiten] Streethockey International

Der Weltverband ISBHF (International Street- & Ballhockeyfederation) wurde 1994 in Kanada gegründet. Der ISBHF gehören rund 40 Länder an. Davon nehmen folgende Länder an internationalen Wettbewerben teil: Europa: Tschechien, Slowakei, Schweiz, Österreich, Italien, Portugal, Griechenland, Grossbritannien, Lettland, Ungarn und Finnland. Nordamerika: Kanada, USA Mittelamerika und Karibik: Bermuda, Cayman Inseln, Mekiko, Truks and Cocaios, Bahamas Asien: Indien, Pakistan Die offizielle Streethockey world championship 2007 wird in Deutschland / Ratingen ausgetragen. Weitere Informationen sowie Termine hierzu unter www.streethockey2007.de

[Bearbeiten] Weltmeisterschaften

1996 in Bratislava (Slowakei) Weltmeister Kanada; 1998 in Litomerice (Tschechien) Weltmeister Tschechien; 1999 in Zvolen (Slowakei) Weltmeister Slowakei; 2001 in Toronto (Kanada) Weltmeister Kanada; 2003 in Sierre (Schweiz) Weltmeister Kanada; 2005 in Pittsbrug (USA) Weltmeister Kanada; 2007 in Ratingen (Deutschland).

Chronik der Junioren-Weltmeisterschaften 2000 in Kralupy (Tschechien) Weltmeister Kanada; 2002 in Champèry (Schweiz) Weltmeister Tschechien; 2004 in Martin (Slowakei) Weltmeister Kanada; 2006 in Aosta (Italien)Weltmeister USA; 2008 in St. John's (Kanada).

[Bearbeiten] Streethockey in Deutschland

Der Spielbetrieb im Streethockey wird in Deutschland von der „Interessengemeinschaft Streethockey Deutschland“ koordiniert, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Landesverbänden auch die Turniere um die Deutschen Meisterschaft organisiert. Aktuell sind in der Interessengemeinschaft drei Landesverbände zusammengeschlossen: Berlin („Berliner Streethockey Abteilung“), Nordrhein-Westfalen („Streethockey Verband NRW“) und für Süddeutschland der SHV mit Bayern und Baden Württemberg(„Streethockey Verband e.V.“). Dabei finden in den Landesverbänden eigene Meisterschaften statt. Ein Landesverband organisiert am Ende der Saison ein Finalturnier um die Deutsche Meisterschaft.

[Bearbeiten] Deutscher Streethockeymeister

Jahr Turnierort / Modus Deutscher Meister Vizemeister Platz 3 Platz 4
1989 Kaufbeuren Green Monsters Kaufbeuren
1990 Gesamtdeutsche Liga Green Monsters Kaufbeuren Paulus Panther Düsseldorf
1991 Gesamtdeutsche Liga Green Monsters Kaufbeuren Paulus Panther Düsseldorf
1992 Play-off Green Monsters Kaufbeuren Paulus Panther Düsseldorf Wild Boys Rosenheim
1993 nicht ausgetragen
1994 nicht ausgetragen
1995 Play-Offs Green Monsters Kaufbeuren Black Crocodiles Berlin
1996 Play-Offs Bayreuth Hurricans Green Monsters Kaufbeuren WSV Oberaudorf Mengede Vikings Dortmund
1997 Play-Offs Bayreuth Hurricans Green Monsters Kaufbeuren WSV Oberaudorf
1998 Play-Offs WSV Oberaudorf Bayreuth Hurricans TuS Nord Tigers Düsseldorf
1999 Bad Aibling WSV Oberaudorf Großkaro Tigers Piranhas Germaringen Black Crocodiles Berlin
2000 Berlin Weilheim Streetkings WSV Oberaudorf Pink Panthers Berlin FC Schalker Chiefs
2001 Düsseldorf Bayreuth Hurricans Marzahn Warriors Berlin WSV Oberaudorf FC Schalker Chiefs
2002 Bad Aibling Weilheim Streetkings Wild Boys Rosenheim Black Crocodiles Berlin Old Stars Running Rams Düsseldorf
2003 Berlin Weilheim Streetkings FC Schalker Chiefs Black Crocodiles Berlin Old Stars Heilbronn Hornets
2004 Ratingen Weilheim Streetkings Bayreuth Hurricans FC Schalker Chiefs Marzahn Warriors Berlin
2005 Bayreuth Bayreuth Hurricans Weilheim Streetkings FC Schalker Chiefs Marzahn Warriors Berlin
2006 Bayreuth Weilheim Streetkings Bayreuth Hurricans Marzahn Warriors Berlin Blau Weiß Schalke Cannibals

[Bearbeiten] Streethockey in der Schweiz

Streethockey kann in der Schweiz auf eine lange Tradition zurückblicken. Schon in der ersten Hälfte der 20. Jahrhunderts wurde - allerdings ohne nachhaltige Organisationsstruktur - überall im Land Streethockey gespielt.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Geschichte des organisierten Streethockeys in der Schweiz ist wesentlich kürzer. Der Beginn erfolgt in den 80er Jahren in zwei Regionen. Im Berner Seeland (Region südwestlich des Bielersees mit dem Hauptort Biel) entstand eine gut strukturierte Streethockeymeisterschaft mit einem relativ dichten Netz an Mannschaften. Eine ähnliche Entwicklung vollzog sich in der Zentral und Ostschweiz wo eine weitere Meisterschaft mit den Schwerpunkten Zug, Zürich und Romanshorn entstand. Nach mehreren Anläufen schlossen sich die beiden Gruppierungen im Frühjahr 1990 in Wettingen zum Schweizerischen Strassenhockeyverband zusammen.

Schon bald stellte sich heraus, dass die 1990 gewählte Organisationsform mit einem Dachverband und zwei quasi unabhängigen Teilverbänden alles andere als optimal war. Anstatt miteinander den Sport weiter zu bringen, entwickelte sich mehr und mehr ein Gegeneinander der beiden Regionalverbände. Die Vorstellungen, wie das Streethockey weiter entwickelt werden sollte, unterschieden sich stark und waren Anlass für ständige Streitereien. Der Zentralverband, der eigentlich zwischen den beiden Unterverbänden hätte vermitteln müssen, verhielt sich politisch ungeschickt und förderte so das auseinanderdriften zusätzlich. Schliesslich konnte 1992 der Vorstand der SSHA nicht mehr besetzt werden und die Präsidenten der beiden Teilverbände übernahmen kommissarisch die Führung des Zentralverbands. Es wurden Einigungsgespräche geführt und ein Kompromiss schien erreicht, doch die Vereine des Ostverbands machten kurzfristig einen Rückzieher. In der Folge entschieden sich beide Verbände in Zukunft getrennte Wege zu gehen. Beide wollten versuchen, den Sport mit ihrem Entwicklungsmodell weiter zu bringen. Die Trennung verlief friedlich. Trotz den Gegensätzen hatte man 1992/1993 eine erste Juniorenmeisterschaft durchgeführt.

Ab der Saison 1993/94 gab es zwei Streethockeymeisterschaften in der Schweiz. Der ehemalige Westverband, der grössere der beiden Teilverbände hatte den Namen SSHV behalten, während sich der Ostverband nun Schweizerischer Ballhockeyverband (SBHV) nannte. Während der SSHV schnell an Mitglieder zulegt, konnte der SBHV kaum wachsen, knüpfte aber die ersten internationalen Kontakte und gründete 1994 zusammen mit Deutschland und Österreich den Europäischen Ballhockeyverband. 1995 wurde der erste Europacup in Seewen (Schwyz) durchgeführt der von den Cormorants Zug gewonnen wurde. Gleichzeitig wurden Kontakte zum ISBHF hergestellt. 1996 nahm eine Mannschaft des SBHV an den ersten Weltmeisterschaften in Bratislava teil und belegte dort den fünften Schlussrang. Der SSHV hatte in derselben Zeit die Zahl der Mitgliedsvereine mehr als verdoppelt und war mit der Integration der Walliser Meisterschaft zum zweisprachigen Verband geworden. Im Sommer 1996 kam es zu einer erneuten Annäherung zwischen SSHV und SBHV, da der SSHV zwar die zahlreiche Mitglieder aufwies, aber über keine internationalen Kontakte verfügte, während der SBHV zwar international mit dabei war, aber nicht grösser war, als zur Zeit der Trennung. Die folgenden Fusionsgespräche verliefen erfolgreich. Die Funktionäre beider Seiten waren einige Jahre älter geworden und sahen alle im erneuten Zusammengehen die einzige Möglichkeit den Sport weiter zu bringen. Die Fusion der beiden Verbände zum SSBHV wurde dann im Frühjahr 1997 vollzogen. Der Name SSBHV wurde dann zwei Jahre später in Swiss Streethockey Association (SSHA) abgeändert.

Nach der Fusion wuchs die SSHA schnell an. Dabei verlief der Wachstum auf zwei Ebenen. Es kamen neue Vereine hinzu, gleichzeitig wuchsen die alten Vereine weiter. Bald verfügten viele der Spitzenvereine über zwei Mannschaften und zwei Juniorenmannschaften. Es wurde eine 1. Liga, später eine 2. Liga eingeführt. Nebst der U18 wurden auch eine U15 und später eine U12 Junioren-Meisterschaft ins Leben gerufen. Die Weltmeisterschaft 2003 in Sierre löste im Wallis einen regelrechten Streethockeyboom aus, der bis heute anhält. In der restlichen Schweiz entstanden in den letzten Jahren kaum mehr neue Vereine. Es kam sogar zu einem Rückgang der Vereine - vor allem bedingt durch Fusionen. Die Zahl der Streethockeyspieler wächst aber nach wie vor in allen Teilen der Schweiz an, weil die bestehenden Vereine ihr Angebot laufend ausbauen. Seit 1998 werden im Rahmen von Jugend + Sport Juniorentrainer ausgebildet. Seit 2002 ist die SSHA Mitglied in der Swiss Olympic Association. Heute gibt es in der Schweiz rund 1'500 lizenzierte Streethockeyspieler und rund 100 noch nicht lizenzierte Spielerinnen. Der Verband verfügt über ein Büro in Hägendorf (Solothurn) das von einem zu 80% angestellten Generalsekretär geleitet wird.

[Bearbeiten] Schweizermeisterschaft

Die Schweizermeisterschaft wird von der Swiss Streethockey Association durchgeführt. Bei den Erwachsenen wird in vier Stärkeklassen gespielt: Nationalliga A, Nationalliga B, 1. Liga und 2. Liga. Die Meisterschaft der 2. Liga wird teilweise von Regionalverbänden organisiert. Im Jugendbereich bestehen drei Alterskategorien: U18, U15 und U12. Auch hier werden Teile der Meisterschaften von Regionalverbänden organisiert. Im Damenbereich organisierte der Regionalverband Wallis 2004/05 eine erste Meisterschaft. Ab 2006/07 wird die Organisation an die SSHA übergehen. --CinC 11:58, 31. Jan 2006 (CET)

[Bearbeiten] Schweizer Streethockeymeister

Jahr Schweizer Meister Vizemeister Platz 3 Platz 4 Junioren A Meister
1991 SHC Sahligut-Biel LV Zug SHC Pirates Alchenstorf SHC Mühlefeld-Biel keine Meisterschaft
1992 SHC Pirates Alchenstorf SHC Sahligut-Biel SHC Nidau LV Zug keine Meisterschaft
1993 SHC Pirates Alchenstorf SHC Nidau SHC Mühlefeld-Biel LV Zug keine Meisterschaft
1994 SHC Mühlefeld-Biel SHC Nidau SHC Pirates Alchenstorf SHC Grenchen SHC Mühlefeld
1995 SHC Mühlefeld-Biel SHC Grenchen SHC Sahligut-Biel SHC Nidau SHC Grenchen
1996 SHC Mühlefeld-Biel SHC Berner Oberland SHC Grenchen SHC Belpa 1107 SHC Aegerten
1997 SHC Berner Oberland SHC Belpa 1107 SHC Grenchen SHC Mühlefeld-Biel SHC Belpa 1107
1998 SHC Mühlefeld-Biel Cormorants 97 Zug SHC Grenchen SHC Gäu Bandits Cormorants 97 Zug
1999 SHC Grenchen Cormorants 97 Zug SHC Alchenflüh SHC Biel-Bienne SHC Belpa 1107
2000 SHC Grenchen SHC Belpa 1107 SHC Bern 99 SHC Berner Oberland SHC Alchenflüh
2001 SHC Grenchen SHC Belpa 1107 SHC Alchenflüh SHC Bern 99 SHC Aegerten
2002 SHC Grenchen Red Bears Cham SHC Belpa 1107 SHC Gäu Bandits Oberwil Rebells
2003 Sierre Lions SHC Grenchen SHC Martigny Red Bears Cham Sierre Lions
2004 Sierre Lions SHC Grenchen SHC Belpa 1107 Red Bears Cham Oberwil Rebells
2005 Sierre Lions SHC Grenchen Oberwil Rebells SHC Bonstetten-Wettswil SHC Grenchen
2006 Oberwil Rebells SHC Grenchen Sierre Lions Aegerten-Biel SHC Belpa 1107

[Bearbeiten] Siehe auch:

[Bearbeiten] Weblinks

n:
WikiNews
Wikinews: Themenportal Eishockey, Inlinehockey, Sledge-Hockey – Nachrichten



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