Strike Zone
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Die Strike Zone [stɹaɪk zoʊn] ist das (unsichtbare) „Fenster“ beim Baseball- und Softball-Spiel, durch das der Pitcher (Werfer) den Ball werfen muss.
Die Strike Zone ist eine gedachte Säule in Form der Home Plate genau über dieser. Die Untergrenze befindet sich auf Höhe des Grübchens unter dem Knie des Batters (Schlagmanns). Die Obergrenze ist als die mittlere Höhe zwischen seinem Gürtel und seiner Schulterhöhe festgelegt (blaue Fläche im Bild). Die Höhen beziehen sich dabei auf den stillstehenden, schlagbereiten Schlagmann. Die Strike Zone ist somit bei kleineren Schlagmännern niedriger und insgesamt kleiner als bei größeren.
In der Praxis ist es in Profiligen inzwischen (entgegen dem Wortlaut der Regeln) allgemein üblich, dass die Schiedsrichter eine niedrigere Obergrenze und eine seitlich etwas vom Spieler weg verschobene Strike Zone ihren Entscheidungen zugrundelegen (grauer Rahmen im Bild).
Trifft der Pitcher die Strike Zone und der Schlagmann unternimmt keinen Schwungversuch, dann zählt der Wurf als Strike (Fehlschlag, sprich: ßtraik). Strikes werden gezählt, wobei die Zählung bei jedem Batter wieder von neuem anfängt. Strikes werden von Schiedsrichter laut und deutlich angesagt.
Trifft der Pitcher die Strike Zone nicht und der Batter unternimmt keinen Schwungversuch, dann zählt der Wurf als Ball (Fehlwurf, sprich: Boahl). Balls werden ebenfalls gezählt, auch diese Zählung beginnt bei jedem Batter wieder von neuem. Balls werden meist nicht angesagt.
Versucht der Batter vergeblich, den Wurf zu schlagen, zählt der Wurf immer als Strike, unabhängig davon, ob der Wurf in der Strike Zone war oder nicht. Hiervon stammt auch die Bezeichnung Strike, was soviel wie schwingen oder schlagen ohne zu treffen bedeutet. Im ältesten Baseball ab ca. 1845 gab es die Strike Zone noch nicht und nur solche Fehlschläge zählten als Strike.
Der Batter muss also entscheiden, ob der Wurf seiner Ansicht nach durch die Zone kommen wird oder nicht, bevor er sich entscheidet zu schlagen. Für das ganze hat er dabei bei guten Werfern nur etwa 0,4 bis 0,5 Sekunden Zeit.
Trifft der Batter den Ball, aber er fliegt ins Rück- oder Seitenaus (Foul Ball), so zählt das als Strike, wenn der Batter noch keine zwei Strikes gegen sich hat, und/oder der Batter nicht richtig zuschlägt, sondern den Ball nur am Schläger abtropfen lässt (Bunt). Der zweite Fall wurde eingeführt, da absichtliche Foul-Bunts relativ leicht durchzuführen sind, und ein Spieler dies somit beliebig lange durchführen konnte, bis er letztlich irgendwann vier Balls und damit einen Walk bekommen hat; eine solche Spielweise hat natürlich mit Baseball nicht mehr viel zu tun und wurde daher durch diese Regel verhindert. Absichtliches Foul-Schlagen ist dagegen ziemlich schwierig und gelingt oft nicht, weshalb in diesem Fall keine solche Regel nötig war.
Andernfalls (schon zwei Strikes, kein Abtropfen) zählt ein Foul Ball weder als Strike noch als Ball. Ein Foul Ball ist tot, Laufaktionen sind verboten, es darf erst weitergespielt werden wenn der Schiedsrichter das Spiel wieder eröffnet mit dem Ruf „Play Ball!“
Kommen gegen einen Batter drei Strikes zusammen, so ist der Batter out (aus). Wenn es nicht schon das dritte out für seine Mannschaft war (und die laufende Inning-Hälfte somit für seine Mannschaft beendet ist), kommt der nächste Batter an den Schlag, Spieler auf den Bases bleiben, wo sie sind.
Ein gültig ins Feld geschlagener Ball ist weder Ball noch Strike und die Zählung ist in diesem Fall nicht mehr von Bedeutung.
Über Strike oder Ball entscheidet der Schiedsrichter, der zu diesem Zweck direkt hinter dem Catcher steht. Strikes werden angesagt, sagt der Schiedsrichter nichts, bedeutet das einen Ball. Der Schiedsrichter trägt normalerweise einen kleinen mechanischen Zähler in der Hand, um zu verhindern, dass er beim Zählen durcheinanderkommt.
Kommen für einen einzelnen Batter vier Balls zusammen, so bekommt er einen Walk (offiziell Base on Balls), das heißt er kann, ohne zu schlagen, aufs erste Base vorrücken. Sollte auf dieser Base schon ein Spieler (Runner) stehen, so darf dieser auf die zweite Base vorrücken, da auf jeder Base jeweils nur ein Spieler stehen darf. Sind alle Bases besetzt, dann kostet ein Walk zugleich einen Run, da alle Runner eine Base weiterrücken, der Spieler auf dem dritten Base also die Home Plate erreicht und somit einen Punkt erzielt. Daher wird ein Werfer, wenn alle Bases besetzt sind, meist weniger riskant werfen um Balls sicher zu vermeiden.
Wird ein Batter (trotz Ausweichversuch) von einem Wurf am Körper getroffen (Hit by Pitch), so tritt dasselbe Vorrücken ein wie bei vier Balls.