Sub rosa
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Die Redensart sub rosa (lateinisch: „unter einer Rose verborgen“) kommt aus dem gehobenen Humanistendeutsch und ist – wie entre nous (französisch: „unter uns“) – eine Warnungsfloskel, die einem unerwünschten Zuhörer möglichst entgehen soll. Sie kündet an, dass das Folgende vertraulich bleiben solle (vergleiche umgangssprachlich unter uns Pastorentöchtern).
[Bearbeiten] Ursprung
Der Redewendung liegt die Beobachtung zu Grunde, dass die ‚Königin der Blumen‘ nicht vergessen lassen darf, was schon das Sprichwort betont: „Keine Rosen ohne Dornen“.
Schon die alten Römer hängten bei geheimen Besprechungen eine Rose an die Decke, damit die Anwesenden über das Gesagte schwiegen. Der Begriff basiert auf der Erzählung, dass Cupido dem Harpocrates, dem Gott der Verschwiegenheit, Rosen sandte und ihn darum bat, die Liebesaffäre seiner Mutter Venus geheim zu halten.
[Bearbeiten] Verwendung
Seit dem Mittelalter werden Beichtstühle aus demselben Grund in der christlichen Kirche mit Schnitzwerk von Rosen verziert.
In Literatur, Briefen und Gesprächen war die Wendung vor allem im 19. Jahrhundert häufig. Sie wird aber auch noch gegenwärtig benutzt. Beispiel: „Diese beiden Parteifreunde sind – sub rosa – tief verfeindet.“