Tā moko
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Tā moko ist die dauerhafte Verzierung des Körpers und Gesichts der Māori, dem indigenen Volk Neuseelands. Es unterscheidet sich von der sonst üblichen Tätowierung insofern, als dass nicht mittels vieler kleiner Punkte und Stiche aufgetragen wurde, sondern mit Kratz- und Schabwerkzeugen. Die Haut mit Moko trägt narbige Erhebungen und ist nicht mehr glatt und weich.
Diese Tradition wurde von den Māori aus ihrer polynesischen Heimat Hawaiki mitgebracht, und die Methoden und Muster sind ähnlich denen in anderen Teilen Polynesiens.[1]
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[Bearbeiten] Bedeutung
Bevor die Europäer nach Neuseeland kamen, trugen viele, wenn nicht praktisch alle hochrangigen Māori Moko, und Māori ohne wurden als von niedrigem sozialen Status angesehen. Das Erhalten des Moko kennzeichnet einen wichtigen Lebensabschnitt als Übergang von Kindheit zum Erwachsenendasein, und wurde von vielen Ritualen begleitet. Das Moko selbst trägt eine Art Code, der genauere Aussagen zu Herkunft und Rang des Trägers zulässt.
Zudem galten Moko als attraktiv.
Männer trugen Moko vor allem im Gesicht, auf dem Gesäss und Oberschenkel, manchmal auch Rücken und Waden. Frauen trugen Moko auf den Lippen und am Kinn, manchmal auf der Stirn, Rücken und Schenkel.
[Bearbeiten] Instrumente
Ursprünglich benutzten die Tohunga-ta-moko, die Tätowierer, verschiedene Schaber und Kratzer aus den Knochen des Albatros, versehen mit einem Griff. Die Farbpigmente für den Körper waren aus der Awheto-Raupe gewonnen, die dunkleren fürs Gesicht aus Ngaheru, verkohltem Holz. Die Farbpigmente wurden in Schmuckkästchen namens oko aufbewahrt und von Generation zu Generation weitergegeben. In der Regel waren die Tohunga Männer.
[Bearbeiten] Tā moko heute
Seit 1990 erlebt Tā moko eine Renaissance sowohl bei Männern als auch bei Frauen, als Zeichen der Identität und im Rahmen des allgemeinen Wiederauflebens der Sprache und Kultur der Māori. Allerdings werden sie heute tätowiert, nicht mehr mit Schabern in die Haut gekratzt. Nicht alle Moko sind allerdings dauerhaft, manchmal, vor allem im Zusammenhang mit touristischen Veranstaltungen, sind die Moko im Gesicht nur aufgetragene Farbe.
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ Buck 1974:296, in: Hiroa, Te Rangi (Sir Peter Buck)(1974). The Coming of the Maori. Second Edition. First Published 1949. Wellington.
[Bearbeiten] Quellen
- Hiroa, Te Rangi (Sir Peter Buck)(1974). The Coming of the Maori. Second Edition. First Published 1949. Wellington:
- Jahnke, Robert and Huia Tomlins Jahnke, ‘The politics of Māori image and design’, Pukenga Korero (Raumati (Summer) 2003), vol. 7, no. 1, pp. 5-31.
- King, M., and M. Friedlander, Moko: Māori Tattooing in the 20th Century, (1992) 2nd ed., Auckland: David Bateman.
- Robley, Major-General, Moko, or Māori Tattooing, (1987) Papakura: Southern Reprints.
- Nikora, Linda Waimarie, Mohi Rua and Ngahuia Te Awekotuku, 'Wearing Moko: Māori Facial Marking in Today's World', in Nicholas Thomas, Anna Cole and Bronwen Douglas (eds.), Tattoo. Bodies, Art and Exchange in the Pacific and the West, London: Reacktion Books, pp. 191-204.
- Te Awekotuku, Ng., ‘More than Skin Deep’, in Elazar Barkan and Ronald Bush (eds.), Claiming the Stone: Naming the Bones: Cultural Property and the Negotiation of National and Ethnic Identity (2002) Los Angeles: Getty Press, pp. 243-254.
- Te Awekotuku, Ng, ‘Tā Moko: Māori Tattoo’, Goldie, (1997) exhibition catalogue, Auckland: ACAG and David Bateman, pp. 108-114.