Theodore Alvin Hall
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Theodore Alvin Hall (* 20. Oktober 1925 in Queens, New York; † 1. November 1999 in Cambridge) war Physiker und Mitarbeiter am Manhattanprojekt in Los Alamos (New Mexico) zur Entwicklung der ersten Atombombe in den USA. Er wurde erst 1995 als Informant und Spion für die Sowjetunion eindeutig enttarnt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Er wuchs in New York auf, wo sein Vater den Nachnamen "Holtzberg" in "Hall" umwandeln ließ, um sich im Rahmen damaliger starker antisemitischer Strömungen nicht verstecken zu müssen. Der Hochbegabte beendete bereits mit 14 Jahren das Gymnasium und graduierte bereits im Alter von 18 Jahren im Rahmen seines Physikstudiums an der Harvard Universität und wurde ein Jahr später als jüngster Wissenschaftler für das Manhattan-Projekt in Los Alamos rekrutiert. Nach dem 2.Weltkrieg arbeitet Hall bis 1962 als Biologe an der Universität von Chicago, wo er wichtige Arbeiten über die Röntgen-Mikroanalyse publizierte. Ab 1962 arbeitete er in England an der Cambridge Universität, wo er - von seiner Parkinson-Krankheit gezeichnet- im Alter von 74 Jahren an den Folgen eines Nierenkrebses starb.
[Bearbeiten] Historische Bedeutung
Während man über vierzig Jahren nach dem 2.Weltkrieg davon ausging, dass Klaus Fuchs der einzige Physiker aus dem Manhattan-Projekt in Los Alamos (New Mexico) war, der Informationen über den Bau der Atombombe an die Sowjetunion weitergab, bestätigte erst die Freigabe und Veröffentlichung der im VENONA-Projekt von den Geheimdiensten der USA und Englands abgefangenen und entschlüsselten sowjetischen Nachrichten definitiv einen zweiten, bereits vermuteten Spion Theodore Alvin Hall. Sein sowjetischer Deckname war MLAD. Hall hatte 1944 wichtiges Material über die Implosions-Methode und andere Aspekte der Konstruktion einer Atombombe an die Sowjets übergeben. Seine Kontaktperson war Lona Cohen. Er wurde bereits 1950 verdächtigt, bestritt aber zu jener Zeit alle Anschuldigungen .
Obwohl nach heutiger Einschätzung das Ausmaß und die Bedeutung des Geheimnisverats über Konstruktionspläne des Atombombenbaus durch Theodor A.Hall als größer und bedeutsamer eingeschätzt werden als z.B. die Information von Julius Rosenberg und seiner Ehefrau Ethel Rosenberg geb. Greenglass, wurde Theodor A. Hall nie verurteilt, während Julius Rosenberg und Ethel Rosenberg verhaftet und als Mitglieder eines Spionageringes in den Vereinigten Staaten am 19.Juni 1953 hingerichtet wurden. Ethel Rosenbergs Bruder David Greenglass arbeitete im Sommer 1944 als Maschinenschlosser in der Armee in Oak Ridge und danach in Los Alamos (New Mexico) in einem speziellen Ingenieur-Sonderkommando, das sich mit der Implosions-Methode der Atombombenkonstruktion befasste. Er gab Informationen an seinen Schwager und Sowjetspion Julius Rosenberg weiter. Die Enttarnung und das Geständnis von Klaus Fuchs führten das FBI zu seinem Kontaktmann Harry Gold, der wiederum die Spur zu David Greenglass und den Rosenbergs eröffnete.
[Bearbeiten] Literatur
- Joseph Albright und Marcia Kunstel: Bombshell: The Secret Story of America's Unknown American Spy Conspiracy. Random House/Times Books, New York 1997
[Bearbeiten] Weblinks
http://www.historyhappens.net/archival/manproject/joanhalldoc/joanhall.htm
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hall, Theodore Alvin |
ALTERNATIVNAMEN | Theodore Alvin Hall |
KURZBESCHREIBUNG | Atomspion |
GEBURTSDATUM | 20. Oktober 1925 |
GEBURTSORT | New York City |
STERBEDATUM | 1. November 1999 |
STERBEORT | Cambridge (England) |