Diskussion:Thomasevangelium
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[Bearbeiten] Stellungnahme der Katholischen Glaubeninformation zum Thomasevangelium
Könnte das mal wer endlich wikipediafähig umgestalten, bzw. entfernen? So wie es da steht mag es eventuell richtig sein, aber es nicht im Wikipedia-Stil. 62.47.187.82 15:36, 15. Feb. 2007 (CET)
- Darum ist es doch auch mit korrektem Zwischentitel herausgestellt, oder? 200.161.27.70 03:50, 5. Mär. 2007 (CET)
- aus dem Artikel hierher verschoben. --Ephraim33 14:38, 11. Mär. 2007 (CET)
[Bearbeiten] Stellungnahme der Katholischen Glaubensinformation zum Thomasevangelium
Es kann natürlich keine Rede davon sein, dass "die katholische Kirche das Evangelium des Thomas unterdrückt oder nicht zulässt." Das ist blanker Unsinn. Zunächst einmal gab es in den ersten Jahrhunderten der noch jungen Christengemeinden nicht "die" katholische Kirche (im Gegensatz zu anderen christlichen Kirchen), wie wir sie heute erleben. Es war vielmehr so, dass die maßgeblichen Kirchenväter der ersten Jahrhunderte sich auf Konzilien immer wieder zusammensetzten und beratschlagten: Was ist die authentische und wahre Lehre Jesu Christi? Viele Quellen, die eine gewisse regionale Bedeutung erlangten, setzten sich bei diesem langwierigen Prozess der Kanonisierung der Heiligen Schriften nicht durch. Sie waren nicht mehrheitsfähig - aus welchen Gründen im Einzelnen auch immer. Der gesamte Kanonisierungsprozess der Heiligen Schrift, das also, was wir heute mit "der Bibel" bezeichnen, dauerte immerhin bis zur Zeit der Reformation - also annähernd 1400 Jahre. Moderne wissenschaftliche Exegeten haben inzwischen hinlänglich bewiesen (siehe Lexikon für Theologie und Kirche, Herder zum Thema) dass das so genannte Thomasevangelium zum größten Teil keine "Erstquelle" ist, sondern in innerer Abhängigkeit zu bereits vorhandenen, früher entstandenen Evangelien steht. Es geht hier also nicht um Unterdrückung, sondern um Klärung. Es besteht in dieser Frage auch überhaupt kein Dissens zwischen den heutigen großen Konfessionen - hier arbeiten die Exegeten schon lange überkonfessionell eng zusammen. Der Prozess der Kanonisierung indes war wichtig und eine Überlebensfrage für die Christen insgesamt. Das ist für uns heute mit den vielen Medien und der globalen Transparenz von Wissenschaften nicht mehr so leicht nachvollziehbar - aber damals war ein geschriebenes Buch nicht nur eine Seltenheit an sich, sondern immer auch Ausdruck und "Testament" einer einzelnen gelehrten Persönlichkeit seiner Zeit. Dennoch mussten sich die Christen immer wieder gegen abweichende oder unklare Schriften und Meinungen wehren - was sich in zahlreichen Konzilsdokumenten widerspiegelt. Das galt auch für das so genannte Thomasevangelium, welches besser "die Thomas-Sammlung von Jesusworten" genannt werden sollte.
Mit freundlichen Grüßen Katholische Glaubensinformation, kgi (Juli 2003)