Tibet-Film
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Der tibetische Film ist ein Filmgenre mit Bezug zu Tibet.
Tibet als Traum, Ideal und Utopie vieler Menschen spielt auch im Film eine gewisse Rolle, wobei Motive und Inhalte mehr von westlichen Regisseuren dominiert werden als von Tibetern. Bei Tibet-Filmen muss unterschieden werden zwischen:
- Filmen aus Tibet, die von Tibetern gedreht wurden
- Filmen über Tibet, die in der VR China gedreht wurden
- Filmen über Tibet, die im Westen gedreht wurden
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Filme von Tibetern
Die Tibeter begannen bereits in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zu filmen. Daraus entwickelte sich jedoch keinerlei Filmindustrie. Aus den Überlieferungen Heinrich Harrers ist bekannt, dass schon damals der Dalai Lama im Besitz einer Filmkamera war.
Der erste Film eines tibetischen Regisseurs, der auch im Westen zu einem Kinoerfolg wurde, ist
- Spiel der Götter – Als Buddha den Fußball entdeckte (Phoerba) des Regisseurs Khyentse Norbu, der als tibetischer Lama in Bhutan lebt und die Stimmungen und den Lebensalltag in einem lamaistischen Kloster im Exil vermittelt, wo junge Mönche nur an eines denken: die Spiele der Fussballweltmeisterschaft zu sehen...
[Bearbeiten] Filme aus der VR China
In den letzten Jahrzehnten entstanden in der VR China sehr lebensnahe Filme, die sich mit Tibet beschäftigen.
- Der Pferdedieb (chin. Dao Mazi) von Tian Zhuangzhuang handelt von dem Nomaden Norbu, der zusammen mit Frau und Kind als Hirte im gebirgigen Hochland Osttibets lebt. In dieser schwierigen natürlichen Umwelt sieht er sich ab und zu zum Pferdediebstahl gezwungen, um sich und seine Familie durchzubringen. Als Norbu sich an Tempelschätzen vergreift, wird er aus der Gemeinschaft ausgeschlossen und verbannt.
- Rotes Flusstal (chin. Hong Hegu, engl. Red River Valley) von Feng Xiaoning thematisiert den Einmarsch britischer Truppen nach Tibet und deren Kampfhandlungen gegen die Tibeter (sog. Younghusband-Expedition). Um den Konflikt zwischen Loyalität zum Staat und Streben nach Selbständigkeit zu verdeutlichen, lässt der Regisseur einen Offizier im Film das schwierige Verhältnis zwischen Tibetern und China als Staatsmacht andeutungsweise mit dem Verhältnis zwischen Schottland und der britischen Krone vergleichen.
- Mountain Patrol (chin. Kekexili)
[Bearbeiten] Filme westlicher Produktion
- Lost Horizon (dt. Der verlorene Horizont) von Frank Capra nach James Hiltons Romanvorlage handelt von einer verborgenen Zivilisation in den unerschlossenen Gegenden des Himalaya aus, in der Friede herrscht und die Einwohner einige hundert Jahre leben. Dieses Land bekam den Namen Shangri-La.
- Die Salzmänner von Tibet von Ulrike Koch. Seit Urzeiten leben die Dropkas, Hirtennomaden in Nordtibet, auf den Hochplateaus des Himalaya in durchschnittlich 4500 m Höhe. Jeden Frühling machen sich vier Männer der Dropkas auf den langen Weg zu den Salzseen, um dort Salz abzubauen und in die Heimat zu bringen.
- Sieben Jahre in Tibet (Originaltitel: Seven Years in Tibet) ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1997. Die Handlung basiert auf der Autobiografie von Heinrich Harrer aus dem Jahr 1953, hat sich gegenüber dem Buch jedoch einige Freiheiten genommen und ist daher nicht als Dokumentation zu verstehen.
- Kundun ist ein Film des US-amerikanischen Regisseurs Martin Scorsese, gedreht 1997 an marokkanischen Schauplätzen, in dem, im Gegensatz zu früheren Filmen, Tibeter von Tibetern dargestellt werden.
- Angry Monk - Eine Reise durch Tibet ist ein Dokumentarfilm von Luc Schaedler. Erzählt wird in Form eines Roadmovies von dem querdenkenden Mönchen Gendün Chöpel (1903-1951) der auf ausgedehnten Reisen nach etwas suchte, was das alte Tibet aus seiner Erstarrung lösen könnte.
[Bearbeiten] Literatur
- Thierry Dodin & Heinz Räther (eds..): Mythos Tibet. Wahrnehmungen, Projektionen, Phantasien, Köln 1997, ISBN 3770140443
- Jörg Lösel: Tibet im Spielfilm, in: Claudius C. Müller & Walter Raunig: „Der Weg zum Dach der Welt“, Innsbruck o.J. ISBN 3701621195
