Tierregistrierung
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Elektronische Kennzeichnung für Tiere
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[Bearbeiten] Kennzeichnungsarten
Die Kennzeichung von Kleintieren kann erfolgen durch:
- Beringung (Vögel)
- Bemalung (Schafe)
- Halsband mit Marke (Hund/Katze)
- Mikrochip-Transponder (alle Tiere)
- Tätowierung
[Bearbeiten] Die Notwendigkeit der Kennzeichung
- Nachweis des Eigentums (Tierdiebstähle) und der Abstammung
- Sicherung der züchterischen Glaubwürdigkeit
- Rückführung entlaufender Tiere zum Besitzer
- Zweifelsfreie Zuordnung des Tieres zum Impfpaß
- Forderung im grenzüberschreitenden Verkehr (in den skandinavischen Ländern bereits notwendig, beim Grenzübertritt innerhalb der EU in Kürze Pflicht-Urlaubsreisen, Ausstellungen im Ausland)
- WAA, das Washingtoner Artenschutzabkommen
[Bearbeiten] Kennzeichnung durch Tätowierung
Vor Einführung des ISO-Standards der Transponderkennzeichnung üblich, bringt diese Methode einige Nachteile mit sich:
- Vorgang sehr schmerzhaft (Betäubung aus Tierschutzgründen notwendig)
- Vielfalt der eingestanzten Codes lässt Rückvermittlung entlaufener Tiere kaum zu
- Tätowierung nicht fälschungssicher
- Tätowierung verblasst rasch und ist dann nicht mehr lesbar
- Manche Kleintiere nicht tätowierbar (zu klein)
[Bearbeiten] Der ISO-Standard für Mikrochips (Transponder)
Ein ISO-Standard ist eine Normierungsvereinbarung der internationalen Standardisierungs-Organisation. Sämtliche unterschiedliche Transpondersysteme, die untereinander nicht kompatibel waren (Indixel, Destron, Trovan, Avid) wurden durch die ISO-Normen 11784 und 11785 vereinheitlicht. Es wurde für den Chip eine einheitliche 15-stellige Nummerncode-Struktur, bei gleichzeitigem Ausweis der jeweiligen Nationalität, festgelegt. Gleichzeitig wurden die einheitlichen technischen Spezifikationen bestimmt.
[Bearbeiten] Der Chip
Der Mikrochip, auch Transponder oder Tag genannt ist ein elektronisches System für das automatisierte Erkennen von Tieren. Der Transponder ist 12 x 2 mm groß. Eine gewebeverträgliche Glashülle enthält eine Antennenspule sowie den inaktiven Chip mit der festgespeicherten Identifikationsnummer. Weltweit erhält jedes Tier eine eigene Kenn-Nummer (12-stellige ID-Nummer + 3-stelliger Ländercode).
[Bearbeiten] Funktion
Der Chip belastet und stört das Tier nicht, er sendet keinerlei Radiowellen aus, er ist komplett passiv. Erst beim Ablesen kommt ein Sender ins Spiel. Das Lesegerät sendet und regt dadurch den Chip an, seine Daten zu übertragen.
Die Implantierung ist einfach, schnell, und schmerzfrei, wie eine Impfung (keine Betäubung erforderlich).
Der Chip ist fälschungs- und manipulationssicher.
Der Chip hat ein Tierleben lang Bestand, ist beliebig oft ablesbar und "wandert" in der Regel nicht.
Der Chip dient als Eigentums- sowie Abstammungsnachweis und sichert züchterische Glaubwürdigkeit.
Die Rückermittlung entlaufener oder gestohlener Tiere ist durch Registrierung in internationalen Datenbanken effektiv.
[Bearbeiten] Applikator
Mit einer sterilen Einwegspritze wird der Transponder vom Tierarzt in die linke Nackenseite des Tieres (international normierte Stelle) injiziert. Durch die besonders scharf angeschliffene Nadel verspürt das Tier keinen Schmerz. Der Vorgang ist mit einer Routineimpfung zu vergleichen: einfach, schnell und schmerzfrei.
Eine Beispiel für einen Chip-Code wäre: 040098100111917.
Jeder Chip wird mit mehreren Barcodeetiketten zur übereinstimmenden Kennzeichnung von Dokumenten (Impfpässe, Zuchtpapiere, Stammbaum) geliefert.
[Bearbeiten] Lesegerät
Ein handliches, portables Lesegerät wird über den Nacken des Tieres geführt und aktiviert mittels elktromagnetischer Wellen den Chip. Die maximale Entfernung zwischen Lesegerät und Transponder beträgt 30 cm bei ISO-konformen Chips. In einem Display des Ablesegerätes ist die Identifikationsnummer ablesbar.
Lesegerät sollten bei allen Tierheimen, Tierärzten, der Polizei, Ordnungsämtern und den meisten Hundevereinen vorhanden sein.
[Bearbeiten] Registrierung
Nach der Implantation des Mikrochips muss die ID-Nummer unter Angabe der Nationalität des Tieres und der Daten zum Tierbesitzer bei einer internationalen Datenbank registriert werden. Die Datenbank ist im Prinzip vom Tierbesitzer beliebig wählbar, in der Praxis wird der Tierarzt eine Datenbank seines Vertrauens vorschlagen. Kriterien, die bei der Auswahl einer Datenbank zu berücksichtigen sind:
- Solide finanzielle Basis, es sollte langes Bestehen der Organisation gewährleistet sein
- Gutes Preis-Leistungsverhältnis
- Höhe der Jahresbeiträge
- Ständige Datenpflege durch die betreibende Datenbank
- Gewährleistung rascher Durchführung von Änderungen
- Entfernen von "Karteileichen"
- Datensicherung
- Erreichbarkeit rund um die Uhr (bei entlaufenen Tieren, Diebstählen)
Für Deutschland: Tasso, IFTA und das Deutsche Haustierregister (DHR). Die betreffenden Datenbanken von IFTA, Tasso und dem Deutschen Haustierregister sind vernetzt, so das eine Doppelanmeldung nicht mehr nötig ist.
[Bearbeiten] Ländercodes
nach Norm ISO 11784 Beispiele:
- 056 Belgien
- 276 Deutschland
- 826 England
- 250 Frankreich
- 528 Niederlande
- 380 Italien
- 040 Österreich
- 620 Portugal
- 756 Schweiz
- 724 Spanien
- 818 Ägypten