Tokioter Börse
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Die Tokioter Börse (Englisch Tokyo Stock Exchange; Japanisch 東京証券取引所; Tōkyō shōken torihikisho) ist eine Wertpapierbörse in Tokio und die größte ihrer Art in Japan und Ostasien.
Die Börse wurde am 15. Mai 1878 in Tokio gegründet und 1943 mit anderen kleineren Börsen des Landes zur einzigen Börse Japans zusammengeschlossen. Am 30. April 1999 wurde der gesamte Parketthandel zugunsten des elektronischen Börsenhandels (Computerbörse) aufgegeben.
An der Tokioter Börse werden gegenwärtig Aktien von über 2200 japanischen und 31 ausländischen Unternehmen gehandelt. Börsenindex der Tokioter Börse ist der Nikkei, initiiert von der gleichnamigen Wirtschaftszeitung, der heutzutage in der Version mit 225 Werten zum Standard gehört. In den Jahren der Stagnation nach dem Ende der Bubble-Economy 1990 wurde der umfangreichere TOPIX (Tokyo Price Index) mit 1645 Werten ungleich aussagekräftiger, da der damalige Nikkei 300 zu einem großen Teil Aktien von Firmen notierte, deren Aktien von anderen Holdings hauptsächlich zu strategischen Beteiligungszwecken statt zu Anlagezwecken gehortet wurden und praktisch nicht am Markt verfügbar sind. In den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts ist der Topix nicht über die Werte aus der Anfangszeit der Bubble Economy (1985-86) hinausgekommen und verharrt somit abgesehen vom Hoch Ende der 80er-Jahre seit 20 Jahren auf etwa dem gleichen Niveau (Tabelle im japanischen Artikel). Gründe sind unter anderem der weitgehende Vertrauensverlust und die Zurückhaltung bei Privatanlegern, wofür zahlreiche Finanzskandale, unlautere Geschäftspraktiken und wiederholtes grobes Missmanagment in den meisten großen Finanzinstituten verantwortlich sind.
Die Tokioter Börse ist geöffnet von 9:00Uhr bis 11:00Uhr und 12:30Uhr bis 15:00Uhr (entspricht 2.00Uhr bis 4.00Uhr und 5.30Uhr bis 8.00Uhr MESZ).
Künftig droht vor allem das dynamischere Shanghai, die Tokioter Börse in Asien auf Platz 2 zu verweisen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Tokioter Börse (Englisch und Japanisch)