Tolosa-Hunt-Syndrom
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Das Tolosa-Hunt-Syndrom (Orbitaspitzensyndrom, opthalmoplegia dolorosa) ist eine chronische, nicht infektionsbedingte Entzündung von bestimmten Strukturen der Schädelbasis, nämlich der sogenannten Orbitaspitze (hinterer Abschluss der Augenhöhle) und des danebenliegenden Sinus cavernosus (Netz aus venösen Blutgefäßen). Die Ursache dieser Entzündung, die fast nur Erwachsene betrifft, ist unbekannt. Feingewebliche Untersuchungen zeigen unspezifisches, mehr oder weniger granulomatöses Pannusgewebe. Die Prognose ist gut, allerdings mit der Gefahr von Rückfällen. Zur Behandlung werden Kortikoide eingesetzt.
Die Patienten klagen über scharfe, sehr starke Schmerzen hinter dem Auge. Ferner werden Lähmungen der Augenmuskeln gefunden, die von den Hirnnerven 3, 4 und 6 versorgt werden. In schweren Fällen kann Sehverlust auf dem betroffenen Auge eintreten.
Die Erstveröffentlichung 1961 stammt von dem spanischen Neurochirurg Eduardo Tolosa (1900 - 1981) und seinem amerikanischen Fachkollegen William Edward Hunt (1921 - 1999).
Siehe auch: Gradenigo-Syndrom
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