Tombos
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Tombos ist ein Ort und eine Insel im heutigen Sudan am 3. Nilkatarakt. Der Ort ist die bisher südlichste Siedlung in Nubien, in der Ägypter als Kolonisatorren um 1550 v. Chr. lebten. In den Felsen am Nil fanden sich diverse historisch wichtige ägyptische Inschriften und Felszeichnungen.
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[Bearbeiten] Geschichte
Das Gebiet um den 3. Katarakt war schon seit der Kerma-Periode besiedelt, was sicherlich an der wichtigen strategischen Bedeutung des Platzes liegt. In der Gegend konnten bisher vier Kermasiedlungen und drei Kermafriedhöfe lokalisiert werden. Im ägyptischen Neuen Reich entstand hier eine ägyptische Siedlung, zu der zwei Friedhöfe gehören.
[Bearbeiten] Grabungsergebnisse
Auf einem der Friedhöfe fanden 1991, und dann seit 2000 Grabungen statt. Es konnte dabei vor allem ein großes Grab in ägyptischem Stil untersucht werden, dass dem Schreiber des Goldes und Vorsteher der Fremdländer Siamun gehörte. Dieser war offensichtlich ein hoher Beamter in der Provinzialverwaltung und mit der Verwaltung der Ausbeutung nubischer Rohstoffe beschäftigt. Weitere Funde haben ergeben, dass die ägyptischen Kolonisatoren ihre unterworfenen Nachbarn an ihren Verwaltungsaufgaben beteiligten. In besonderen Gräbern für Würdenträger wurden Verstorbene ägyptischer und nubischer Abstammung nebeneinander bestattet. Dabei wurden die Ägypter in Rückenlage manchmal auch in einer kleinen Pyramide und die Nubier in der Regel in Fötusstellung auf einem Kuhfell beigesetzt.[1]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Archäologie: Multikulti auf dem Friedhof. Spegel, 21/2006, S. 142
[Bearbeiten] Literatur
- Stuart Tyson Smith: Wretched Kush, London, New York 2003, S. 136-166, ISBN 0415369851
Koordinaten: 19° 25' 12" N, 30° 13' 48" O