Turbodiesel
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Turbodiesel bezeichnet umgangssprachlich einen Dieselmotor, bei dem die dem Motor zugeführte Verbrennungsluft durch einen oder mehrere Turbolader vorverdichtet wird und dadurch mehr Luft in den Verbrennungsraum geleitet werden kann. Durch diesen Umstand kann bei gleichem Hubraum mehr Dieselkraftstoff zugeführt und verbrannt werden, ohne den Rußanteil im Abgas unnötig zu erhöhen. Diese Maßnahme bedeutet für den Dieselmotor eine signifikante Steigerung der möglichen Abgabeleistung.
Mittlerweile werden fast nur noch Turbodiesel mit Direkteinspritzung hergestellt. Einer der ersten Turbodiesel-Motoren für Großserien-Personenkraftwagen wurde ab 1979 in den Mercedes-Benz W123 verbaut. Das Turboloch bezeichnet den unteren Drehzahlbereich, in dem der Turbolader nur einen niedrigen Ladedruck bereitstellen kann und der Motor so die gleiche Leistung wie ein reiner Saugmotor hat. Dadurch ist das nutzbare Drehzahlband von Turbodieselmotoren von unten begrenzt. Damit ist es nicht möglich, die Leistung von Dieselmotoren direkt mit der von Saugdieselmotoren zu vergleichen, da bei Saugmotoren das ganze Drehzahlband gleich gut nutzbar ist. Eine kurzhubige Auslegung des Motors ist bei Turbomotoren zu bevorzugen um das Drehzahlband nicht zusätzlich nach oben zu beschränken. Aufgrund der hohen Drehzahlen, die die Turboladerwelle erreichen kann (100.000 U/min) sollte man nach einer starken Belastung den Motor vor dem Abstellen kurz im Standgas weiterlaufen lassen, um erhöhten Verschleiß des Turboladers nach Zusammenbrechen des Motoröldrucks zu vermeiden. Dieser Verschleiß ist es, der bei alten Turbodieselmotoren zum bekannten Blaurauch und erhöhten Ölverbrauch führt.