Tygodnik Powszechny
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Der Tygodnik Powszechny (Allgemeine Wochenzeitung) ist eine seit dem 24. März 1945 erscheinende katholische polnische Zeitung.
Die Zeitung, die sich selber gemäß ihrem Untertitel als katholisches soziokulturelles Blatt versteht, erscheint in Krakau. Sie war neben dem später verbotenen Tygodnik Warszawski von Anfang an als Versuch gedacht, sich gegen die Dominanz der kommunistischen Medien in der Volksrepublik Polen zu wehren. Deswegen wurde sie im Jahre 1953 auch von den Machthabern verboten, weil sie sich weigerte, einen Nekrolog auf Josef Stalin abzudrucken. Das Verbot wurde mit dem Machtwechsel 1956 von Parteichef Władysław Gomułka wieder aufgehoben. Als Forum katholischer Intellektueller war der Tygodnik eng verbunden mit der Gruppierung Znak, die jahrelang nicht-kommunistische Abgeordnete im polnischen Sejm stellte, sowie später mit der 1976 gegründeten Oppositionsbewegung KOR und der Solidarność. Nach Verhängung des Kriegszustandes im Dezember 1981 wurde das Erscheinen der Zeitung für einige Monaten gestoppt. Seit den 1990er Jahren häuften sich wegen angeblich zu liberalen Positionen die Konflikte mit der katholischen Hierarchie Polens. Der intellektuelle Führungsanspruch, den der Tygodnik Powszechny seit seiner Gründung unter der Ägide des charismatischen Chefredakteurs Jerzy Turowicz verkörperte, der dem Blatt über 50 Jahre bis 1999 vorstand, manifestierte sich in einer Reihe prominenter Mitarbeiter wie Stefan Kisielewski, Stanisław Stomma, Józef Tischner oder dem Erzbischof von Krakau, Karol Wojtyła. Seit 1999 heißt der Chefredakteur Adam Boniecki. Für ihre Verdienste um die deutsch-polnische Aussöhnung wurde der Tygodnik Powszechny im Oktober 2005 mit dem DIALOG-Preis des Bundesverbandes deutsch-polnischer Gesellschaften ausgezeichnet.