Ulrike Maier
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Ulrike "Ulli" Maier (* 22. Oktober 1967 in Rauris; † 29. Jänner 1994 in Murnau) war eine österreichische Skirennläuferin.
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[Bearbeiten] Karriere
Die Tochter des Besitzers einer Skischule nahm schon als Kind und Jugendliche an zahlreichen Rennen teil. Bereits als 17-jährige erreichte sie erstmals Punkte im alpinen Skiweltcup. Während sie anfangs nur Slalom fuhr, spezialisierte sie sich später auf Riesenslalom und Super-G. Der Durchbruch gelang ihr in der Saison 1987/88, als sie erstmals aufs Podest fuhr. Ihr erster Weltcup-Sieg ließ allerdings lange auf sich warten.
Ihre Karriere war von zahlreichen Verletzungen geprägt. Ein Wadenbeinbruch bereits 1984, ein Kreuzbandriss 1987, Innenbandriss 1990 und schließlich ein Milzriss 1992 führten zu jeweils längeren Unterbrechungen ihrer Laufbahn.
Umso überraschender war ihr Sieg bei der Alpinen Skiweltmeisterschaft 1989, als sie Weltmeisterin im Super-G wurde. Erst später wurde bekannt, dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits im dritten Monat schwanger war. Nur kurz unterbrach sie ihre Laufbahn, um ihre Tochter Melanie (Vater ist Hubert Schweighofer, ebenfalls österreichischer Skirennläufer) auf die Welt zu bringen. Bei der Alpinen Skiweltmeisterschaft 1991 in Saalbach-Hinterglemm gelang ihr als Ski-Mutti die erfolgreiche Titelverteidigung. Im Riesenslalom konnte sie die Silbermedaille gewinnen.
Erst als sie bereits zweifache Weltmeisterin war, gelang Ulrike Maier im November 1992 der erste von insgesamt fünf Weltcup-Siegen, drei im Riesentorlauf und zwei im Super-G. Ihren letzten Sieg feierte sie im Jänner 1994, nur eine Woche vor ihrem Tod. Darüber hinaus wurde sie neunmal Zweite und sechsmal Dritte.
[Bearbeiten] Der Unfall
Am 29. Jänner 1994 stürzte Ulrike Maier bei der Abfahrt auf der Kandahar-Strecke in Garmisch-Partenkirchen. Bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h verkantete ihr rechter Ski, Ulrike Maier verlor die Kontrolle und stürzte, wobei sie sich tödlich verletzte.
Über die genaue Verletzungsursache gibt es verschiedene Meinungen. Einige Beobachter sagen, dass sie mit dem Kopf gegen einen unglücklich positionierten Holzpfosten schlug, an dem die Zeitnehmung montiert war. Andere sind der Meinung, dass sie mit dem Kopf in den Schnee schlug und ihr Körper durch die hohe Geschwindigkeit ruckartig herumgerissen wurde, wobei ihr das Genick brach. Für die zweite These spricht zumindest die Unversehrtheit der Zeitnehmung, die noch nach ihrem Unfall korrekt weiterlief. Ulrike Maier wurde sofort nach dem Unfall mit dem Rettungshubschrauber in die Unfallklinik nach Murnau gebracht, wo sie kurze Zeit später verstarb. Das Rennen wurde bereits 20 Minuten nach ihrem Unfall fortgesetzt.
Im Unterschied zu vielen anderen tödlichen Unfällen von Skirennläufern passierte dieser während eines live im Fernsehen übertragenen Rennens und hat sich so ins Gedächtnis vieler Ski-Fans eingebrannt.
[Bearbeiten] Sportliche Erfolge
[Bearbeiten] Weltmeisterschaften
- Alpine Skiweltmeisterschaft 1989: Gold im Super-G
- Alpine Skiweltmeisterschaft 1991: Gold im Super-G, Silber im Riesenslalom
[Bearbeiten] Weltcupsiege
Datum | Ort | Land | Disziplin |
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28. November 1992 | Park City | USA | Riesenslalom |
13. Dezember 1992 | Vail | USA | Super-G |
16. Jänner 1993 | Cortina d'Ampezzo | Italien | Super-G |
27. November 1993 | Santa Caterina | Italien | Riesenslalom |
21. Jänner 1994 | Maribor | Slowenien | Riesenslalom |
[Bearbeiten] Weblinks
1987: Maria Walliser | 1989: Ulrike Maier | 1991: Ulrike Maier | 1993: Katja Seizinger | 1996: Isolde Kostner | 1997: Isolde Kostner | 1999: Alexandra Meissnitzer | 2001: Régine Cavagnoud | 2003: Michaela Dorfmeister | 2005: Anja Pärson | 2007: Anja Pärson
Personendaten | |
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NAME | Maier, Ulrike |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Skirennläuferin |
GEBURTSDATUM | 22. Oktober 1967 |
GEBURTSORT | Rauris, Salzburg |
STERBEDATUM | 29. Jänner 1994 |
STERBEORT | Garmisch-Partenkirchen, Deutschland |