Ultima Underworld
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ultima Underworld ist der Name zweier Computer-Rollenspiele aus der Ich-Perspektive; beide sind Ableger der Ultima-Serie. Underworld I wurde im Jahr 1992 von Blue Sky Productions (welches sich wenig später in Looking Glass Studios umbenannte) und Origin Systems veröffentlicht und war neben Wolfenstein 3D das erste Computerspiel, das texturierte 3D-Grafiken in Echtzeit darstellte. Interessanterweise besaß Ultima Underworld bereits eine einfache Physik-Engine und basierte zudem nicht auf einer Raycasting-Engine, welches trotz minderer Qualität für die nachfolgende Zeit die primäre Technik für 3D-Darstellungen sein sollte (siehe z.B. Doom).
Bei Ultima Underworld I & II kommt es in großem Maße auf Kommunikation an. Oft muss man mit einzelnen Charakteren reden und teilweise auch zwischen verschiedenen Gruppen vermitteln. Auch Handeln mit allen möglichen Waren ist möglich. Das Gameplay unterstützt überdies das Erforschen der Gegend mittels Laufen, Springen, Schwimmen, Fliegen, etc.; das Kämpfen mit fünf verschiedenen Waffentypen; sowie das Zaubern von Dutzenden unterschiedlichen Sprüchen. Die permanent dichte Untertage-Atmosphäre des Spiels wird durch die Hintergrundmusik unterstützt, die sich je nach Gebiet und unmittelbarer Gefahr an das Geschehen anpasst. Ultima Underworld lässt sich fast komplett mit der Maus steuern, nur an wenigen Stellen sind zur Lösung von Rätseln Texteingaben nötig. Die Zaubersprüche funktionieren auf der Basis von 24 Runen, die der Spieler nach und nach findet, und die mittels eines einfachen, aber effektiven Bedeutungs-Systems kombiniert werden (beispielsweise ergeben die Runen "Groß", "Schaden" und "Leben" den Zauberspruch "Töten").
[Bearbeiten] Teil 1
Der erste Teil (The Stygian Abyss) fällt stark aus dem Rahmen des Ultima-Universums (so werden etwa einige Rassen eingeführt, die danach nie wieder auftauchen, z.B. die Echsenmenschen), da es anfangs nicht als Ultima-Spiel geplant war. Als Avatar, Hüter der acht Tugenden, wird man unschuldig in einen Höhlenkomplex innerhalb eines Vulkans eingesperrt, um eine entführte Prinzessin zu retten. Wie sich im Verlaufe des Spiels herausstellt, ist das endgültige Ziel die Rettung der Welt und die Vernichtung eines Dämons. In Ultima Underworld ist auf einer Ebene ein kleines Schmankerl eingebaut: Der Spieler bekommt unter anderem die Aufgabe, in einem Gangsystem lauter Edelsteinbrocken einzusammeln, wobei sich ihm diverse Geister in den Weg stellen. Kurz gesagt: Der Spieler spielt Pac-Man aus der Ich-Sicht. 1997 wurde The Stygian Abyss als einziges Ultima-Spiel auf Sonys PlayStation portiert, leider ausschließlich in japanisch. Darüber hinaus gibt es eine Pocket PC Version.
[Bearbeiten] Teil 2
Ultima Underworld II - Labyrinth of Worlds ist stärker in die Ultima-Spielreihe integriert. Es ist zeitlich ein halbes Jahr nach Ultima VII - Die Schwarze Pforte angesiedelt. Der Guardian umschließt, während eines Gelages zur Feier des Wiederaufbaus Britannias, das Schloss von Lord British mit einer unzerstörbaren Hülle aus Schwarzfels. Der Protagonist muss nun während seines Abenteuers acht andere Welten besuchen (darunter eine Welt aus Eis, einen Turm voller Goblins, ein fliegendes Schloss und sogar die Ätherische Leere), zu denen er dank einer Unachtsamkeit des Guardians Zugang erhält. Kleinere Abbildungen des Schwarzgesteins selbst und der weise Zauberer Nystul helfen bei der Befreiung aus dem unangenehmen Gefängnis. In wiederkehrenden Träumen erklärt der Guardian dem Avatar, wie weit sein Siegeszug in Britannia bereits vorangeschritten ist, oft mit Sprachausgabe. Die 3D-Darstellung nimmt einen größeren Teil des Bildschirms ein und ist etwas ansprechender als im ersten Teil.
Beide Underworld-Teile wurden nie ins Deutsche übersetzt. Für Neulinge mag das viktorianische Englisch, welches in fast allen Ultima-Teilen vorherrscht, befremdlich wirken.