Unpersönliches Mikrometer
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Das unpersönliche Mikrometer (auch Registriermikrometer genannt) ist ein Hilfsinstrument zur Steigerung der Genauigkeit von astronomischen und astrogeodätischen Messungen.
Statt einen Sterndurchgang an vielen einzelnen "Fäden" eines Fadennetzes zu beobachten, erlaubt das Unpersönliche Mikrometer, einen "beweglichen Faden" dem Stern kontinuierlich nachzuführen. Währenddessen schließt das (mit einer Meßspindel verbundene) Mikrometer alle paar Sekunden elektrische Kontakte an definierten Stellen, sodass der Sterndurchgang mit der selben Genauigkeit registriert werden kann, mit welcher der Beobachter dem Stern nachfährt.
Der Hauptvorteil des Instruments ist die verringerte Auswirkung der Reaktionszeit, die in der Astronomie "persönliche Gleichung" genannt wird. Während sie bei Zeitnehmung mit Hand und digitaler Stoppuhr bei verschiedenen Personen etwa zwischen 0,1 bis 0,3 Sekunden liegt und je nach momentaner Verfassung um etwa 0,04 Sekunden variiert, senkt das Registriermikrometer beide Werte um etwa die Hälfte.
[Bearbeiten] Fachliteratur und Weblink
- K. Ramsayer, 1969: Geodätische Astronomie, Band IIa des Handbuchs der Vermessungskunde, J.B. Metzler-Verlag Stuttgart.
- Gottfried Gerstbach, 1975: Analyse persönlicher Fehler bei Durchgangs-Beobachtungen von Sternen. Geowissenschaftliche Mitteilungen, Band 7, S. 51–102, TU Wien.
- A. Schödlbauer, 2000: Geodätische Astronomie – Grundlagen und Konzepte., De Gruyter-Verlag Berlin/ New York.
- Beobachtungstechnik mit Mikrometer am Meridiankreis.